Sterbehilfe

In den USA wollen in einem Fall die Angehörigen, dass die Ärzte die Frau sterben lassen – in einem anderen Fall wollen die Angehörigen, dass die Ärzte die Frau am Leben lassen. Doch was ist „Leben“? In beiden Fällen geht es um hirntote Menschen, die allein noch darum leben können, weil sie an Maschinen angeschlossen sind. http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sterbehilfe-debatte-in-den-usa-a-943427.html

Ohne diese Maschinen wäre die Angelegenheit klar: Beide Menschen wären schon gestorben. Nur: Das gilt natürlich auch für so manche Kranke, die nur mit Hilfe von Maschinen überlebt haben und gesund geworden sind. Das bedeutet, man kann die Zeit nicht einfach zurückdrehen und sagen: Dann leben wir halt ohne Maschinen.

Die moderne Gesellschaft muss neue Wege finden, den Tod festzustellen. Ein Maßstab ist dafür gewesen: Wenn keine Gehirnströme mehr vorhanden sind, dann ist der Mensch hirntod – auch wenn der Körper noch lebt. Und solange der Mensch hirntod ist – aber der Körper noch lebt, dann kann man auch Organe entfernen, um anderen Menschen damit das Leben zu retten.

Nur inzwischen gehen die Organtransplantationen zurück, angeblich, weil die Menschen wegen der letzten Skandale aufgerüttelt wurden. Ich vermute jedoch, dass diese Diskussion um die Frage, was ist eigentlich hirntod, diese Skepsis fördert. http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/transplantationen-zahl-der-organspenden-weiter-eingebrochen-a-943628.html

Man wollte die Bevölkerung in manchen Ländern zwingen, ihren Körper preiszugeben, indem sie Widerspruch einlegen – bei uns muss man zustimmen – was die Hürden erhöht, denn selber aktiv zu werden in welche Richtung auch immer ist anstrengender als es laufen zu lassen. Aber diesen Zwang auf die Bevölkerung auszuüben ist auch nicht richtig – denn ich bin der Meinung, dass noch viel abläuft im Menschen, der Körper und Gehirn ist – und nicht nur Gehirn. Und man kann nicht utilitaristisch von anderen fordern, sich für die Allgemeinheit aufzuopfern. Würde besitzt der Mensch, ob er nun tot ist oder lebt. Und das mussten wir Menschen im Laufe der Menschheitsgeschichte erst mühsam lernen, den toten Körper nicht einfach als Missbrauchsobjekt zu benutzen. Wir bestatten Freund wie Feind.

Aber die Frage stellt sich dann: Wie kann man Menschen helfen, die auf die Organe angewiesen sind?

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