Ich habe ein Recht darauf, ewig zu leben, ich habe Recht darauf, gesund zu sein, ich habe Recht auf Reichtum und beruflichen Erfolg, auf gutes Wetter, ich habe Recht darauf, geliebt zu werden!
Nein.
Kleine Tode im Leben, kleinere Krankheiten, Armutszeiten und Erfolglosigkeit, Kälte, Regen, Dunkelheiten, Verluste, erfahrene Lieblosigkeiten lehren uns, zu erkennen: Nein, ich habe kein Rechtsanspruch. Erniedrigungen im Leben muss man zu ertragen, zu tragen lernen.
Manche glauben, sie haben ein Anrecht auf Wohlleben – und machen andere verantwortlich, dass sie nicht schnellstens parieren, agieren zu ihrem Wohl, zu ihrer Gesundung, zu ihrem Reichtum, zu ihrem Beruf – dass sie ihnen nicht willfährig sind.
Wir haben kein Anrecht darauf. Widerwärtigkeiten im Leben zu ertragen heißt: Einüben ins Leben.
Wir werfen Gott vor: Du hast kein Recht, uns unser Leben zu nehmen, kein Recht dazu, uns krank, arm, erfolglos sein, Verluste erfahren zu lassen. Du hast kein Recht dazu!
Gott hat kein Recht? Haben wir ein Anrecht auf ein gutes Leben? Warum?
Gott macht von seinem Recht Gebrauch, uns eine neue Gesinnung anzubieten, damit wir durch alles Dunkle und Helle mit ihm gehen können, an seiner Hand. Gott lässt uns die Freiheit, unser Leben mit allen Höhen und Tiefen, allem Dunklen und Hellen, allem Schlimmem und Leichtem selbstverantwortlich zu leben – in Einsamkeit und Gemeinschaft.
Einüben in ein Leben mit Gott lässt uns ruhig werden, schenkt den Schalom, den Frieden.
Was auch immer uns geschieht, wir gehören zu Gott und werden von seiner Liebe und seinem Frieden umfangen. Wir bergen uns dankbar in seinem Recht – und helfen anderen mit Gottes Hilfe, so gut wir können, das Leben zu tragen und zu ertragen.
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