Weichgespülte Wellness-Christentum

Der jetzige Papst sei „gegen ein weichgespültes Wellness-Christentum und eine sich selbst genügende, narzisstische und verweltlichte Kirche: http://www.kath.net/news/41778

Jeder unvoreingenommene Beobachter der Kirche(n) sieht diese zwei Grundtendenzen: Anpassung und Widerstand. Man muss mitmachen, was die Leute alle wollen – man darf nicht mitmachen, was die Leute alles wollen.

Meine Position ist von der Aussage des Paulus geprägt: Prüfet alles, das Gute behaltet. Von einem festen Standpunkt aus – eben den Glauben an Gott – muss man verantwortlich entscheiden, welchen Weg man gehen muss. Das schützt vor Gesetzlichkeit und Anpassung. Der feste Standpunkt ergibt sich aus: Gebet (= mit Gott reden und in seiner Gegenwart leben), Bibellesen (= auf Gott hören und in seiner Gegenwart leben), Gemeinschaft mit anderen Christen (= durch die Gott redet, weil sie in seiner Gegenwart leben) – dazu gehört (a) auch, dass man die Erfahrungen der Christen beachtet, die bereits verstorben sind (Bücher, Lieder, Bilder…), dazu gehört (b) auch, dass man die Erfahrungen von Christen, die weltweit leben, einbezieht. Das verhindert, dass man in die Fallen der Gegenwart tappt und dass man seine kleine national begrenzte Kirche für den Maßstab des Christentums hält.

Und das ist es, was ich der Kirche in unserem Land vielfach vorwerfe: Man kreist um seine eigene Zeit – ohne die anderen in das Gespräch mit einzubeziehen. Nun mag man sagen: Das ist aber blöde, das Gespräch dauert lange, wir müssen jetzt die Welt umkrempeln. Das ist ideologisches Denken. Christen denken in anderen Dimensionen. Prüfet alles… – prüfen kann lange dauern – aber was soll´s, es geht ja nicht darum, dass ich jetzt als Ich und Gruppe sofort meinen Willen durchsetze, sondern es geht um die weltweite und zeitlose Gemeinde. Kirchen, die sich von Ideologien der Vergangenheit verführen ließen, wollten sofort und wollten es mit den Mächtigen und mit den Mehrheiten – und liefen voller Kraft in die Irre. Denn das sind keine Maßstäbe unseres Glaubens. Unser Glaube hört im oben genannten Sinne, prüft, wägt ab…

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