Zitate – sind sie echt? + Gute Medien + Vom Helden, der üblen Witz macht

Wir sind darauf angewiesen, dass das, was wir in den Medien finden, in der Regel einen Wahrheitsgehalt hat. Das vor allem auch dann, wenn die Aussage als Zitat gebracht wird. Freilich weiß jeder, der sich mit diesen Dingen beschäftigt, dass Zitate aus dem Kontext gerissen werden können, dass der Mensch gerade das Gegenteil gesagt haben kann. In der Regel hoffe ich doch, dass man sich auf das Geschriebene verlassen kann. Wenn nicht, dann können wir gleich alle Zeitungen abbestellen, online-Zeitungen online Zeitungen sein lassen und Nachrichten im TV und Radio übergehen. Dass man sich auf das, was in den Medien gebracht wird, auch verlassen kann – darum geht ja die heftige Diskussion der letzten Jahre.

Ich verlasse mich auf das, was ich lese – wenn auch manchmal mit Bauchgrummeln, das ich dann aber auch äußere. Und mehr als das, was ich lese, habe ich auch nicht als Information vorliegen. Ich bin kein Journalist, der recherchieren kann – außerhalb des Internets.

Laut Grundgesetz haben wir ein Recht darauf, uns zu informieren. Aber haben wir auch ein Recht darauf, die Informationen, die wir weitergeben, weiterzugeben? Fällt das unter Meinungsfreiheit? Was ist, wenn die Information, die man weitergibt, falsch ist, weil eine Nachrichtenagentur Falsches weitergegeben hat? Als normaler Bürger ist man eben auf die Informationen anderer angewiesen und entsprechend auch in der Lage, sich ein Urteil zu bilden (wenn man gelernt hat, zwischen den Zeilen zu lesen). Man ist aus meiner Sicht dazu auch berechtigt, an der gesellschaftspolitischen Diskussion aufgrund der Informationen, die man von den Medien bekommen hat, teilzunehmen. Und so halte ich es für wichtig, dass man Quellen unterschiedlichster Meinung zu Rate zieht. Erst dann, wenn man sich widersprechende Medien hat, kann man versuchen, sich ein Bild zu machen. Von daher findet man bei mir Quellen unterschiedlichster politischer Couleur.

Wenn mir dann deutlich wird, dass ich eine falsche Information bekommen habe, dann werde ich meine Meinung revidieren (auch öffentlich – habe ich ja schon gemacht) – aber man kann doch wohl kaum für eine Meinung haftbar gemacht werden, die man aufgrund von Medieninformationen gebildet bzw. weitergegeben hat.

Die biblische Regel, dass man nur mehreren Zeugen glauben kann, die ist sehr gut, ist aber leider nicht zu verwirklichen, da unterschiedlichste Medien eben von einer Quelle die Informationen beziehen. Wenn man im Spiegel, Stern, FAZ immer dasselbe liest, dann heißt das bekanntlich noch nicht, dass man drei Zeugen hat.

Von daher müssen wir immer wieder die Journalisten darauf hinweisen: Arbeitet sauber. Gebt Informationen weiter. Trennt die Informationen von euren Meinungen.

Wie sähe es aus, wenn es anders wäre? Man würde nicht mehr selbst denken, man würde keine Informationen mehr weitergeben dürfen, man wäre nur noch Konsument, der dann und wann als mündiger Bürger gefordert wird – wenn es um das Finanzamt geht. Der dann und wann sein Kreuzchen bei Wahlen macht, aber eben aufgrund der Informationen von Medien – die falsch sein könnten. Medien und Anwälte wären eine Einheit, weil nur sie wissen, wie man sich gegen Anwürfe, falsch informiert zu haben, wehrt, um horrende Summen abzuwehren. Kurz: Überlasst das Denken den Medien – sie haben einen größeren Apparat. (In Abwandlung. Überlass das Denken den Pferden, sie haben einen größeren Kopf.)

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Macron, gestern noch ein Held, weil er die Welt vor TrumpKlima retten will, heute ein Possenreißer, der über Flüchtlinge scherzt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-makabrer-witz-ueber-migrantenboote-a-1150622.html Aber ihm wird man schnell verzeihen.

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