Dream of the Rood

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Ein altes Gedicht aus England, möglicherweise zwischen 7. und 9. Jahrhundert entstanden: http://en.wikipedia.org/wiki/Dream_of_the_Rood : Der Dichter berichtet von einem Traum, in dem er zu dem Kreuz spricht, an dem Jesus hingerichtet wurde. Und dann wird das Kreuzigungsereignis aus der Perspektive des Kreuzes (das einmal ein Baum war) dargestellt. Nachdem Jesus Christus auferstanden war, wurde das Kreuz von allen Bäumen verehrt. Und der Dichter freut sich, in der Ewigkeit dem Kreuz (= Jesus Christus) nahe sein zu dürfen.

Christen waren literarisch schon seit Anfang an sehr aktiv.

Man denke zum Beispiel an die Gattungen, die im ersten Jahrhundert entwickelt wurden: Evangelien, Briefe, Apostelgeschichte, an die Bekenntnisse, Lieder, Weisheitssätze.

Man denke an das zweite Jahrhundert: die Gattung der Apologien, denke an Kommentare, Märtyrertexte, denke an die Liturgien, die Zusammenstellung der Bibel zum Kanon, die Skriptorien, um die Bibeln vervielfältigen zu können. Was haben die Klöster nicht alles geleistet, um unsere Kultur weiter zu bringen!

Und so hat jedes Jahrhundert seine Weiterführungen über die Kunst in den Kirchen, Gutenbergs Bibeldruck bis in die Gegenwart, in der Künstlerinnen und Künstler auch nicht faul sind, für den christlichen Glauben Neues zu entwickeln, zu entdecken, um ihn mitteilen zu können. Nun freilich unter Zuhilfenahme der neusten technischen Errungenschaften. Dazu s. http://evangelische-religion.de/kirche-medien-1.html

Dieses oben angesprochene Gedicht ist nur ein kleines Mosaiksteinchen in der Vielfalt.

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Ich habe neulich gelesen, dass die Kirche gerne auf die alten Errungenschaften hinweisen würde, weil sie heute nichts Neues zu bieten hätte. Das ist – ehrlich gesagt – Kokolores. Weltweit sind Christinnen und Christen aktiv, um in unserer Zeit die Frohe Botschaft unter die Menschen zu bringen. Und das versuche ich auch ein wenig durch meinen Blog zu zeigen.

Dazu s. rechts in der Liste zum Beispiel: Christian Artists, Christliche Kunst und Künstler, Christliche tumblr (von denen ich aus Zeitgründen nur einen Bruchteil aufgenommen habe), Glauben malen, Glaubensräume-Kunst, Jesus der…, Schmiedekunst, wertvollwort. Und die zahlreichen Sängerinnen und Sänger mit den dazugehörigen Videos auf youtube und sonstwo, die ich immer wieder nenne, zählen natürlich auch dazu. Damit habe ich nicht einmal die großartige Arbeit der Blogs, Facebookfreunde und Twitterer, der Verlage, Radio- und Fernsehstationen genannt – sogar PC-Spiele gibt es. Und das weltweit.

Man mag das alles natürlich ablehnen, sei es, weil man eine strenge Form von Christentum vertritt, sei es, weil man als liberaler Christ von manchem peinlich berührt ist, sei es, weil man als Atheist sowieso alles für Humbug hält und für Betrug. Aber andere sollten einem eigentlich egal sein – und das tun, was man aus Glauben in Verantwortung vor Gott und Menschen für richtig hält. Es gibt äußerst große Vielfalt – weil es eben eine äußerst große Vielfalt an Menschen gibt. Ein Einheitschristentum ist nicht Sache des Heiligen Geistes.

Wir müssen uns heute nicht verstecken. Wir dürfen es freilich auch nicht beim Schulterklopfen bleiben lassen. Aber da habe ich keine Angst. Christinnen und Christen bleiben lebendig und wirksam. Sie tun das Ihre, um den Samen auszustreuen, um Menschen auch mit Kunst und Kultur, die aus dem Glauben heraus entstanden sind, zu nähren.

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

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