Der Mensch – das Verstandeswesen

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Neulich sprach ich unsere Freunde, die Atheisten an, die den Menschen vor allem als Verstandeswesen sehen. Was er mit dem Verstand ergründet, das stimmt. Das kommt mir manchmal so vor wie ein Urologe, der sagen würde: Das wichtigste am Menschen ist der Harnleiter. Ich bin ein Verstandesmensch – aber dennoch muss ich gegen diese Sicht Einspruch erheben.

Wenn ich so meine Mitmenschen anschaue: Wie wenig regiert der Verstand. Was regiert? Menschen fühlen sich aufgrund von Kleinigkeiten – selbst wenn sie nicht vorhanden sind – auf den Schlips getreten und sind beleidigt. Menschen sind bis unter die Haarwurzel neidisch, eifersüchtig. Kinkerlitzchen regen sie auf, und sie benutzen den Verstand dazu, Wege zu erkunden, wie man sich und vor allem anderen das Leben schwer machen kann. Sie schwätzen über andere was das Zeug hält und flicken ihm an demselben – und fühlen sich natürlich gut dabei, weil sie damit der Gemeinschaft einen Dienst erweisen und eben ihren erfindungsreichen Verstand eingesetzt haben. Geiz, Tollkühnheit, Feigheit, Selbstquälereien, und was stopft man so alles an Ungesundem in sich hinein, und die berühmte Trägheit, Faulheit, die ständig den Verstand austrickst, und wer am Trickreichsten ist von all diesen Menschen bestimmenden Tätigkeiten: die Lust – an allem möglichen, die Liebe, die Königin, die auch den Verstand beherrschen kann. Und dann kommt natürlich etwas, das dem Verstandesmenschen vollkommen abgeht, ihm vollkommen unverständlich ist: der Stolz, die Arroganz, der Hochmut. Habt Ihr schon einmal einen stolzen, hochmütigen, arroganten Verstandesmenschen gesehen? Nicht doch.

Apropos Harnleiter: Nichts gegen dieselben. Der Körper ist eine Einheit. Der Mensch ist ebenso eine Einheit. Verstand wird auch gebraucht. Hoffentlich möglichst viel bzw. so viel wie es dem Menschen und seinem Umfeld gut tut.

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Ziegert: Zivilreligion

Karl Richard Ziegert: Zivilreligion. der protestantische Verrat an Luther. Wie sie in Deutschland entstanden ist und wie sie herrscht, 2013: http://www.blauenarzisse.de/index.php/rezension/item/4618-zivilreligion-und-protestantismus

Das Buch ist sicher lesenswert. Jedoch anhand der Rezension beginnt man zu ahnen, dass dieses aus der Perspektive der Gegenwart geschrieben wurde – und ohne Empathie für die Zeit, das heißt, ohne sich in die Zeit hineinzuversetzen, um die Handlungsweisen zu verstehen.

Ich habe übrigens noch ein Originalplakat von der Stuttgarter Schulderklärung, das mir ein Zeitgenosse geschenkt hat. Und die Stuttgarter Schulderklärung war damals schlicht und ergreifend lebensnotwendig und entsprach auch der Sicht vieler, die überlebt haben – natürlich hatten viele auch ihre große Schwierigkeit damit. Damals schon. Und Karl Barth und die bekennende Kirche so darzustellen, scheint mir auch äußerst gewagt – dass die Bekennende Kirche aus heutiger Perspektive auch ihre Macken hatte – das ist nicht neu – das hat schon damals Dietrich Bonhoeffer gesehen – ist aber aus der Zeit heraus zu verstehen.

Da haben sich nicht Menschen in einer ruhigen Atmosphäre gemütlich hingesetzt und einen Plan entworfen, wie man angesichts der politischen Lage nun gemeinsam vorgehen kann. Es ist wirklich alles in einer Kampf-Situation, einer des Widerstandes, der Klugheit, der Anspannung entstanden.Und das aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Menschen heraus, die sich theologisch und politisch stritten, zusammenrauften, auseinanderdrifteten. Man muss nur einmal Biographien dazu lesen – und mir fallen spontan die zu Barth und Elisabeth Schmitz, von Thielicke, Leni Immer… – und natürlich zahlreiche Schriften aus der Zeit ein.

Geschichtliche Extremsituationen kennen die Leute in unserem Land nicht und da ist es leicht, irgendwas zu schreiben, sich klar zu positionieren, Fehler aufzudecken, Mangel an Mut und Weitsicht anzukreiden. Darum ist Empathie wichtig.

Nun, vielleicht ist das dem Buch ja auch nicht anzukreiden, darum werde ich es bestellen und lesen, wenn ich Zeit habe. Aber – wie gesagt – die Rezension scheint mir hier Mängel aufzuweisen.

Noch einmal zur Stuttgarter Schulderklärung: Nicht nur damals hatten manche ihre Schwierigkeiten damit – auch die Positionen heute sind natürlich nicht neutral, sie sind Partei. Wie es eben heute noch Gegner von Karl Barth, Bonhoeffer usw. gibt.

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Y

Da sind wir Männer aber glücklich, dass wir nicht zerfallen werden: http://www.welt.de/wissenschaft/article127240580/Chromosom-haelt-Fahne-der-Maennlichkeit-hoch.html Nun, eigentlich überrascht diese Information nicht – haben die Information, dass das Y-Chromosom zerfallen werde, doch im feministischen Zeitalter die XX(L) Ideologinnen glücklich gemacht.

Dieses Ergebnis dürfte auch den Gender-Leuten nicht gefallen, denn eigentlich gibt es ja keine Männer. Und wenn das Y-Chromosom so instabil ist, dass es eigentlich gar nicht zählt, dann macht doch die Kultur den Mann – und das muss man schleunigst unterstützen, indem man das Y zerfallen lässt.

Sorry, aber so schnell wird man den Mann als Mann wohl nicht los. Ich habe mir sagen lassen, dass auch sehr viele Frauen darüber glücklich sind, dass es ihn gibt. Freilich: Die müssen erst noch von unseren Genderisten richtig erzogen werden.

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EU+Aprilscherze

Ich hatte einmal eine Reihe: Aprilscherze der EU. Hier gibt es viel mehr zu bewundern: http://www.welt.de/wirtschaft/article127625559/Europa-ist-die-Herrscherin-ueber-unseren-Alltag.html

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Seien wir ehrlich: Würde das zur EU passen? Die Bevölkerung wählt Juncker oder vielleicht sogar auch Schulz – und dann machen die EU-Chefs einen anderen zum Präsidenten? http://www.welt.de/politik/deutschland/article127641760/Droht-Schulz-ein-Scheitern-im-Hinterzimmer.html

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Honduras

In Honduras hat wohl eine Jugendbande vier Kinder im Schlaf ermordet – man nimmt an, dass sie der Bande nicht beitreten wollten: http://www.focus.de/panorama/welt/machtkampf-in-honduras-jugendgang-toetet-vier-schlafende-geschwister-mit-machete_id_3818286.html Warum ist dieser Bereich der Welt, also Mittelamerika (Honduras, Teile von Mexiko und andere), was die Unmenschlichkeit betrifft, so krank?

Menschen in einer Gesellschaft benötigen Zügel – und wenn diese Zügel gekappt werden, warum auch immer – dann spielt der Mensch verrückt. Und diese Jugendbanden sind häufig zügellos – und das hat viele Ursachen in diesen Armen Ländern. Und nicht intakte Familien, verantwortungslose Väter und Mütter, Drogen, Arbeitslosigkeit – und positive Religion als Rahmen fehlt – all das spielt mit hinein.

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Ägypten

Bei aller Sympathie für die neue Regierung, weil sie den islamistischen Spuk beendet hat – wenn sie die Unmenschlichkeit der Behörden nicht in den Griff bekommt, dann ist die Bevölkerung ganz schnell wieder auf der Seite der Islamisten: http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/aegypten/report-focus-fotograf-in-haft_id_3784311.html

Freilich geht so etwas nicht von heute auf morgen, dass aus diktatorisch agierenden Sicherheitskräften auf einmal zivilisierte Menschen werden – aber die Priorität sollte darauf liegen. Das ist natürlich vom sicheren Schreibtisch aus gesagt, gesehen durch eine naive Brille – aber ich befürchte, dass es in Ägypten nicht gut geht, wenn hier nicht – auch mit Blick auf die vielen Todesstrafen-Urteile – ein neuer Geist einzieht.

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Was sich nicht ändert

 

Ich wünsche Euch eine gute Woche.

Eine Woche, in der wir an die denken, die unseren Glauben teilen – aber nicht unsere Freiheit, sondern unter schlimmer Bedrängnis leben müssen?