Vorbereiten

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Wir wissen bzw. ahnen es: Schicksalsschläge, Unliebsames, für uns Katastrophales kann unverhofft kommen. Auf einmal stehen wir vor einer Wand, das Leben wird von Grund auf geändert.

Sind wir auf solche Situationen vorbereitet – so gut es eben geht?

Wir bereiten uns auf alles vor, was in der Zukunft kommt – aber diesen Aspekt lassen wir überwiegend außen vor, obwohl wir wissen, dass Vorbereitung, mentale Einstimmung äußerst wichtig sind, um bestimmte Herausforderungen so meistern zu können, dass wir mit uns zufrieden sind.

Vorausschauendes Denken und Handeln ist auch für den Fall notwendig, dass wir krank werden, das Sterben vor Augen tritt, geliebte Menschen von uns gehen, materielle Zustände sich negativ ändern…

Daran denken und sich darauf vorbereiten – gleichzeitig darf man sich freilich von solchen Themen nicht hinab ziehen lassen, sondern muss in einer gewissen Gelassenheit mit diesen Fragen umgehen.

Daran denken und sich darauf vorbereiten – gleichzeitig darf man nicht starr werden, sondern muss flexibel bleiben, weil man auch in der Vorbereitung ja nicht weiß, was einem letztlich wirklich erwartet.

Der christliche Glaube bietet hier eine Menge an Möglichkeiten. Das Bild von der Hand Gottes, in die man sich bergen kann, die Erwartung, dass wir im Jenseits erwartet werden und dass Gott – bis es soweit ist – uns schon jetzt stärkt, beisteht, hält. Das sind Ansätze, die helfen, sich vorzubereiten, aber gleichzeitig munter und flexibel zu bleiben.

Das sind Ansätze – doch wissen wir letztendlich nicht wie wir selbst reagieren werden, wenn wir vor der unüberwindbar scheinenden Wand stehen, weil wir uns nicht kennen. Wir meinen, Gott nicht zu kennen – aber kennen wir uns selbst denn?

Die Bitte: “Herr, hilf!” muss uns nicht ängstigen. Gott lässt uns Raum genug, uns selbst zu bewähren und selbstständig zu bleiben. Aber schön ist es zu wissen, dass das in seiner Geborgenheit und Hand geschehen darf.

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Glass House

Ich finde das Glass House von Philip Johnson, das er 1949 gebaut hat, sehr anregend. Es ist sicher schön, drin zu wohnen und hinauszuschauen, man wird ein Teil des Außen, der Natur. Aber gleichzeitig weiß ich nicht, ob ich gerne darin wohnen würde, weil das Außen wird ja auch zum Innen, das heißt, man kann sich nicht zurückziehen, es ist keine „Höhle“ in der man sich wohl fühlen kann, es ist kein „Heim“. Ich stelle mir vor, dass ich vom Außen usurpiert werde. Was ich klasse fände wäre, wenn das Glashaus eine Ziehharmonika Innenwand hätte, die man zuziehen kann. Dann könnte man es je nach Stimmung verwenden. Da ich das Haus jedoch nicht kenne, auch nicht viel darüber gelesen habe, muss ich gestehen: Vielleicht hat es ja eine solche flexible Wand. http://theglasshouse.org/

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Beckmann – Ausgezeichnet

Das war eine ausgezeichnete Sendung: „Krisen, Krieg und hilflose Mächte – gerät die Welt aus den Fugen?“ Es diskutierten fünf Menschen, von denen drei ausgezeichnet waren: Gabriele Krone-Schmalz, Harald Welzer (Soziologe) und Herfried Münkler (Politikwissenschaftler). Wolf von Lojewski und Stefan Kornelius (SZ) gaben eher das wieder, was man sowieso schon überall lesen kann.

Aber die drei Erstgenannten waren klasse in der Analyse der Situation, wenn auch unsicher in dem, wie nun richtig zu handeln ist. Ärgerlich fand ich Beckmann, der, wenn man ganz begierig den klugen Worten der Genannten lauschte und deren Argumentationsgang verfolgte, diese mit irgendwelchen banalen Aspekten unterbrach. Noch ärgerlicher fand ich, wenn er diese unterbrach und das Wort denen gab, die Banalitäten aussprachen. Wie dem auch sei, ich empfand diese Sendung durch die drei Genannten herausragend aus allem, was man so hört und liest. Übrigens ließen sich der Soziologe und andere nicht durch das Beckmannsche Totschlag-Argument „Putinversteher“ aus der Ruhe bringen (daran sieht man, dass Beckmann eher zu Lojewski und Kornelius passte). Es gehe in der Frage darum, zu analysieren, damit man Handlungen versteht um daraus angemessene Konsequenzen ziehen zu können… http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/beckmann/sendung/28082014-krisen-krieg-hilflose-maechte-geraet-die-welt-aus-den-fugen100.html

Viel von dem Gesagten kann man auch in meinem Blog finden – von daher fand ich das wahrscheinlich auch so gut. Ein paar Aspekte, die mich zum Nachdenken brachten:

Was in gewisser Hinsicht neu war, das war das Thema „Grenzen“. Wer zieht Grenzen, warum werden Grenzen gezogen. Grenzen sind eingefrorene Geschichte. Man muss ja Grenzen „feststellen“, denn sonst verschiebt jeder sie nach seinem Machtpotential. Gleichzeitig ahnt jeder, dass man „Geschichte“ nicht einfrieren kann, weil die Geschichte nie stehen bleibt. Nachfolgende Generationen ziehen Grenzen anders. Und diese aus machtpolitischen – häufig auch aus kolonialen Gründen gezogenen Grenzen im Nahen Osten – geraten nun ins Wanken und werden wohl neu gezogen werden müssen – je nach Machtpotential der neuen Mächte. Und neue Grenzziehungen sind immer schmerzhaft – und eben nicht ein für alle mal festgelegt, sondern werden sich wieder ändern.

Was Lojewski, der das alte Klagelied anstimmte, dass die Syrienkämpfer aus Europa in den Kampf ziehen, weil sie hier nicht Anerkennung gefunden haben, entgegengehalten wurde war: Sie kämpfen nicht nur, weil sie nicht anerkannt waren, sondern weil sie sich in Europa und anderswo als Elite fühlen. Das wurde mit der Terrorismus-Forschung begründet. Was dieses islamistische Elitedenken nährt, konnte leider nicht mehr vertieft werden. Wobei es in diesem Fall die negativen Auswüchse der Religion ist. Soziopsychologisch sind bei den einzelnen Individuen sicher noch mehr Faktoren relevant (archaische Abenteuerlust…)

Unsere eigene Betroffenheit von den Krisen wurde auch dargestellt: Wir sind Partei – und der Westen tut immer so, als sei er neutral. Wir wundern uns, dass unsere Werte angegriffen werden bzw. nicht von allen begrüßt werden. Das zu erkennen, würde uns im Handeln weiter bringen. Nicht, dass wir unsere Werte zurückschrauben und den verschiedenen Weltgruppen anpassen dürften, denke ich mir – aber da hätte ich auch gerne die Diskutanten weiter gehört.

Was auch zu knapp war: Richtig war: Nicht die Demokratie ist schlecht. Was schlecht ist, ist der Kapitalismus. Und hier hätte weiter gesagt werden sollen: Wir müssen den weltweiten Kapitalismus sozial bändigen (Soziale Marktwirtschaft) – denn dieses Unrecht, das weltweit durch den Raubtierkapitalismus geschieht, das lassen sich viele nicht mehr gefallen. Wobei einfache Herleitungen der weltweiten Auseinandersetzungen nicht angemessen sind.

Was ebenfalls angedacht wurde, das Schwächeln der USA in der Weltpolizisten-Rolle. Aber leider wurde auch das nicht weiter vertieft. Meine Befürchtung ist, dass nun Europa insbesondere Deutschland in diese Rolle hineingepresst werden soll, sich aber weigert. Und Deutschland lebt noch in der alten Rolle: Wir folgen der USA. So muss also jeder in diesem neuen Gewirr seinen Platz finden.

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Burkini

Echt? In Marokko sind Burkinis in Hotels und privaten Schwimmanlagen nicht erlaubt – aus Hygiene-Gründen? http://www.moroccoworldnews.com/2014/08/137162/marrakesh-private-swimming-pools-ban-burkini/

Wie dem auch sei – ich hatte neulich das Thema: Nackedeis – nicht nur bei manchen Muslima scheinen Burkinis beliebt zu sein – auch bei manchen Europäerinnen: http://www.dailymail.co.uk/news/article-2276313/The-great-British-burkini-boom—thanks-Nigella-just-Muslim-women-buying-them.html

Wir drehen die Zeit also wieder zurück – zu 1858:

http://de.wikipedia.org/wiki/Badebekleidung#mediaviewer/Datei:Bathing_suit_1858.png

Ach, war da die Zeit noch schön! 😉

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Gesichtslose Menschen

Ich hatte das einmal im Blog, dass eine Frau, die ihr Leben lang eine Burka getragen hat, sie ablegte und begeistert war, dass sie endlich ihr Gesicht zeigen konnte, ihre Emotionen, sich selbst. Und in dieser Hinsicht ist dieser Cartoon interessant: Zwei Frauen in Burka werden als Schauspielerinnen auf die Bühne geschickt – und ein trauriges Gesicht ist auf die eine Burka gemalt, auf der anderen finden wir ein lachendes Gesicht gemalt. Und der „Regisseur“ sagt: „Halt, Basmah, erst kommt die traurige Szene, dann kommst du.“ http://www.spiegel.de/spam/

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Terroristen-Raketen

Woher haben die Hamas-Terroristen all die Raketen? http://www.welt.de/politik/ausland/article131680215/Iron-Dome-faengt-15-Raketen-in-Israel-gleichzeitig-ab.html

*

UN-Soldaten sind durch eine Islamistengruppe in Südsyrien gefangen genommen worden: http://www.spiegel.de/politik/ausland/extremisten-nehmen-43-blauhelmsoldaten-an-golanhoehen-als-geiseln-a-988645.html UN-Soldaten sind in dieser Gegend schon immer in Gefahr gewesen und Israel fragte sich schon so manches Mal: Warum sind sie eigentlich da? Vielleicht verhindern sie ja wirklich Schlimmeres. Was mit den jetzt Gefangengenommenen geschieht, hängt vielleicht davon ab, welche Islamistengruppe sie gefangen genommen hat. Vielleicht benötigt sie Geld, um gegen Assad und Israel kämpfen zu können. Sie will auch so stark und mächtig werden wie die ISIS.

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Dream of the Rood

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Ein altes Gedicht aus England, möglicherweise zwischen 7. und 9. Jahrhundert entstanden: http://en.wikipedia.org/wiki/Dream_of_the_Rood : Der Dichter berichtet von einem Traum, in dem er zu dem Kreuz spricht, an dem Jesus hingerichtet wurde. Und dann wird das Kreuzigungsereignis aus der Perspektive des Kreuzes (das einmal ein Baum war) dargestellt. Nachdem Jesus Christus auferstanden war, wurde das Kreuz von allen Bäumen verehrt. Und der Dichter freut sich, in der Ewigkeit dem Kreuz (= Jesus Christus) nahe sein zu dürfen.

Christen waren literarisch schon seit Anfang an sehr aktiv.

Man denke zum Beispiel an die Gattungen, die im ersten Jahrhundert entwickelt wurden: Evangelien, Briefe, Apostelgeschichte, an die Bekenntnisse, Lieder, Weisheitssätze.

Man denke an das zweite Jahrhundert: die Gattung der Apologien, denke an Kommentare, Märtyrertexte, denke an die Liturgien, die Zusammenstellung der Bibel zum Kanon, die Skriptorien, um die Bibeln vervielfältigen zu können. Was haben die Klöster nicht alles geleistet, um unsere Kultur weiter zu bringen!

Und so hat jedes Jahrhundert seine Weiterführungen über die Kunst in den Kirchen, Gutenbergs Bibeldruck bis in die Gegenwart, in der Künstlerinnen und Künstler auch nicht faul sind, für den christlichen Glauben Neues zu entwickeln, zu entdecken, um ihn mitteilen zu können. Nun freilich unter Zuhilfenahme der neusten technischen Errungenschaften. Dazu s. http://evangelische-religion.de/kirche-medien-1.html

Dieses oben angesprochene Gedicht ist nur ein kleines Mosaiksteinchen in der Vielfalt.

*

Ich habe neulich gelesen, dass die Kirche gerne auf die alten Errungenschaften hinweisen würde, weil sie heute nichts Neues zu bieten hätte. Das ist – ehrlich gesagt – Kokolores. Weltweit sind Christinnen und Christen aktiv, um in unserer Zeit die Frohe Botschaft unter die Menschen zu bringen. Und das versuche ich auch ein wenig durch meinen Blog zu zeigen.

Dazu s. rechts in der Liste zum Beispiel: Christian Artists, Christliche Kunst und Künstler, Christliche tumblr (von denen ich aus Zeitgründen nur einen Bruchteil aufgenommen habe), Glauben malen, Glaubensräume-Kunst, Jesus der…, Schmiedekunst, wertvollwort. Und die zahlreichen Sängerinnen und Sänger mit den dazugehörigen Videos auf youtube und sonstwo, die ich immer wieder nenne, zählen natürlich auch dazu. Damit habe ich nicht einmal die großartige Arbeit der Blogs, Facebookfreunde und Twitterer, der Verlage, Radio- und Fernsehstationen genannt – sogar PC-Spiele gibt es. Und das weltweit.

Man mag das alles natürlich ablehnen, sei es, weil man eine strenge Form von Christentum vertritt, sei es, weil man als liberaler Christ von manchem peinlich berührt ist, sei es, weil man als Atheist sowieso alles für Humbug hält und für Betrug. Aber andere sollten einem eigentlich egal sein – und das tun, was man aus Glauben in Verantwortung vor Gott und Menschen für richtig hält. Es gibt äußerst große Vielfalt – weil es eben eine äußerst große Vielfalt an Menschen gibt. Ein Einheitschristentum ist nicht Sache des Heiligen Geistes.

Wir müssen uns heute nicht verstecken. Wir dürfen es freilich auch nicht beim Schulterklopfen bleiben lassen. Aber da habe ich keine Angst. Christinnen und Christen bleiben lebendig und wirksam. Sie tun das Ihre, um den Samen auszustreuen, um Menschen auch mit Kunst und Kultur, die aus dem Glauben heraus entstanden sind, zu nähren.

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