Bislang war es so, dass wenn Kirchen gesehen haben, dass der Staat Leiden übersieht, nicht willens ist, etwas dagegen zu tun, dann haben sie selbst die Initiative ergriffen. Dann, als alles lief, hat der Staat das übernommen bzw. kopiert.
Wir sehen in der Migrationsfrage eben auch ein Problem, dass weder die EU noch unser Land in der Lage sind, das Problem zu bewältigen. Und die UN wohl auch nicht. Es ist ein zu großes Problem, weil es eben um eine Anzahl an Menschen geht bzw. dann noch gesteigert gehen könnte, die man nicht bewältigen kann, wenn man allein die Zahl der Einwohner afrikanischer Länder anschaut.
Wenn also Staaten nichts machen können usw., dann müssen eben Christen einspringen. Kirchen machen schon sehr viel. Sie arbeiten massiv mit in der Frage der Integration in unserem Land, sie arbeiten mit vor Ort, so gut es geht, mit Hilfswerken (Brot für die Welt, Misereor, die vielen, vielen kleineren Organisationen). Die Frage ist nun: Was können Kirchen errichten, was können sie tun, um nicht nach dem Staat zu rufen, sondern eben in dieser schlimmen Lage der Bootsmigranten einzuspringen. Wir haben doch so viele Fachleute in den Hilfsorganisationen. Fällt ihnen nichts ein – außer eben Einzelfallhilfe und Rufe nach den Staat? Außer emotionalisierende brutale Filme mit allen Regeln emotionalisierender Rhetorik den Leuten vor Augen führen – die dann hilflos vor ihrem Smartphone sitzen und nach dem Staat rufen, die grausame Welt beklagen?
Wie wäre es, an den Migrationsrouten Herbergen einzurichten, an denen die Menschen versorgt werden, an denen sie aufgeklärt werden über die Risiken eines solchen Migrations-Unternehmens, aufgeklärt werden über alternative Möglichkeiten?
Das Problem ist, dass es sich um Migranten aus islamischen Staaten handelt. Da können dann christliche Organisationen nicht hergehen, und entsprechende Herbergen einrichten. An dieser Stelle wäre dann die intensivste Zusammenarbeit mit dem Grünen Halbmond notwendig – von dem man in dieser ganzen Angelegenheit übrigens bei uns überhaupt nichts wahrnimmt.
Ich bin Laie. Wir haben sehr viele Fachleute auf dem Gebiet der Diakonie, Caritas – auch im Roten Kreuz. Vielleicht ließe sich das aus der Perspektive von Christen/Kirchen so etwas andenken und auch durchsetzen? Die Finanzierung lässt fragen: Tun wir genug?
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