Es gibt eine Bostoner Erklärung gegen ein Christentum von weißen Unterdrückern: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/2017/11/30/bostoner-erklaerung-gegen-ein-christentum-von-weissen-unterdrueckern/
Man lese das Bonhoeffer-Buch von Metaxas. Dort wird über einen Teil der Christen in den USA nicht gut gesprochen. Und zwar über diejenigen, die – und das ist gut – sozial sehr engagiert sind, aber – und das ist nicht gut – überhaupt keine theologische Bildung besäßen, man sich aber über alle anderen erhaben fühle. Es geht um das Union Theological Seminary, das im Grunde nur gegründet wurde, um sich an liberalen und humanistischen Redensarten berauschen zu können (so 131). Christliche Tiefe fand er in anderen Gemeinden (Zitat aus dem genannten Buch Seite 143):
Was Bonhoeffer in den schwarzen Gemeinden in Amerika sah, verstärkte einen Gedanken, der damals in ihm Gestalt gewann. Echte Frömmigkeit und geistliche Kraft hatte er nur in solchen Gemeinden in Amerika erlebt, in denen das Leiden in Geschichte und Gegenwart eine Realität war. Irgendwie hatten sie ››mehr«, diese Gemeinden und diese Christen – etwas, von dem die Welt der theologischen Gelehrtenstuben (selbst der allerbesten, wie in Berlin) kaum wusste.
Kann es sein, dass diese Gemeinden auch heute noch überwiegend evangelikaler sind, als die Bostoner sich das so vorstellen – in ihren Gelehrtenstuben?
Wie dem auch sei: Wenn diese Erklärung dazu dient, dass die Christen sich über Streit und Auseinandersetzungen zusammenfinden, dann ist das gut. Wenn es jedoch darum geht, politische Markierungen zu setzen, unabhängig vom Glauben, dann ist das Blendwerk.
Meine Position: Es darf in der Kirche nicht um parteipolitische Rechthaberei gehen. Man sollte Brücken bauen. Dass gerade Extremisten nicht daran interessiert sind, ist klar. Aber Kirche darf sich nicht in die Hände von Extremisten welcher Couleur auch immer begeben.