Augstein hat Recht. Die Angriffe auf Schröder sind Heuchelei. Er hat das Recht, Geld da zu verdienen, wo er es verdienen will. Und die Verquickung von wirtschftlichen Machtinteressen mit politisch verbrämten Sanktionen gegen Russland, was die USA verfolgt, zeigt an, dass man sich weder von den Russen noch von den Amerikanern abhängig machen darf: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-aerger-um-den-neuen-russen-job-des-altkanzlers-kolumne-a-1163778.html
Aber: Es kommt für die SPD zur Unzeit, weil das natürlich für den Wahlkampf herangezogen wird bzw. von Menschen mit Blick auf die Wahl herangezogen werden kann.
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Wie schnell man doch vergisst. Nun heißt es in den Nachrichten, dass Macron nicht mehr so viele Menschen überzeugen könne wie zur Wahl. Hat man vergessen, dass viele nur darum Macron gewählt hatten, um Le Pen loszuwerden? Es war keine Macron-Liebe. Nach der Wahl gab es einen kleinen Hype – ist klar: Medien und EU-Politiker jubelten ihn hoch: Der Retter Europas! Dieser junge Mann, mit seinem Elan! – Und sie steckten damit die französische Bevölkerung an. Und nun kommt eben das – vor allem: Es wird das kommen – was man schon lange erwartet hat: Massive Kämpfe in der französischen Gesellschaft. Die linken Gewerkschaften sind sehr stark. Weiß er sie einzubinden? Das wäre ein wirklich klasse politischer Zug zur Stabilisierung der Gesellschaft.