Peta und Videospiele + Undemokratische Gruppen und Anprangerer

Ganz so einfach ist das nicht, was hier geschrieben wird: http://www.spiegel.de/netzwelt/games/peta-versus-games-darum-attackiert-die-tierrechtsorganisation-nintendo-und-co-a-1141938.html Warum? Da Gruppen heute gegen alles mögliche schimpfen – und damit bezwecken, dass die Menschen nicht mehr frei bewegen können.

Du melkst im Spiel eine Kuh?

Schau, wie die Kühe im realen Leben leiden müssen!

Hör auf mit dem bösen Spiel!

Und diese Intention kann Dominanz gewinnen, sodass Firmen in Zukunft keine virtuellen Kühe mehr melken lassen. Die Welt hat damit nichts verloren – außer Freiheit. Und das betrifft nicht nur das Thema Kuh melken. Solchen ideologischen Gruppen gegenüber muss man schon misstrauisch sein. Vor allem, wenn man sieht, was für Filme kursieren, über die schlimme Milch. Das ist Teil einer Kampagne. Nicht einfach nur pure Harmlosigkeit.

Ideologische Gruppen versuchen punktuell Furore zu machen – aber alle einzelnen Punkte bilden ein Gesamtbild – oder militärisch ausgedrückt: Brückenköpfe im Feindesland. Und von diesen eroberten Abschnitten aus können sie die Gesellschaft immer stärker dirigieren.

So manche dieser Gruppen hängen ideologisch zusammen, haben ihre Fans in den jeweiligen dominanten bereichen der Gesellschaft: Medien, Politik, Gewerkschaften, Kirchen… Angst habe ich vor diesen keine, da ich denke, dass die Bevölkerung stabil genug ist. Aber sie mobilisieren ihr emotional aufgeputschtes Fußvolk – und das kann für einzelne Menschen gefährlich werden: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/hannover-zoo-erhaelt-wegen-elefanten-training-morddrohungen-a-1142241.html

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Aus dieser Perspektive bin ich nicht nur äußerst misstrauisch gegenüber solchen Gruppen, sondern auch gegen die Gruppen, die die Demokratie dadurch unterlaufen, dass sie politisch unliebsame Menschen beim Arbeitgeber, bei den Nachbarn usw. anschwärzen, um ihnen das soziale Umfeld bzw. den Lebensunterhalt zu nehmen. Es geht nicht um Argumente, es geht um pures Anschwärzen. Die mittelalterlichen Anprangerer sind harmlos gegenüber denen, die heute medial und auf anderen Wegen andere an den Pranger stellen. Wie saubere Kriegsführung (man sieht nicht die Toten) – so handelt es sich heute allerdings um saubere Anprangerer. Es geht unblutig zu. Keiner muss reale Steine werfen, muss körperlich drangsalieren. Man nimmt diese Anprangerungen nicht richtig wahr, weil diese gezwungen werden sollen, sich zurückzuziehen. Unsere Gesellschaft sollte Anprangerer, Denunzianten und wie auch immer sie heißen, in die Schranken weisen und zu den Angeprangerten stehen, auch wenn man politisch oder religiös oder ideologisch oder… nicht auf deren Seite steht.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

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