Dass alte Menschen auch sexuellen Druck verspüren wie Menschen mit Behinderungen – das ist gut, dass das erkannt wird. Das ist aber ein Thema, das innerhalb der jeweiligen Einrichtungen angesprochen werden sollte, in der es ein Problem wird.
Nun zu fordern, dass der Steuerzahler diese Kosten übernimmt, ist schon etwas, das man auch weiter gehend diskutieren sollte.
In Bayern hat ein Pfarrer vor einigen Monaten den Vorschlag gemacht, dass der Steuerzahler auch den zugereisten jungen Männern Prostituierte spendieren sollte, damit sie ihren sexuellen Druck abbauen können. Er hat ja Recht! Wenn sie alle in Bordellen abgeliefert werden – wie Soldaten – dann wäre sicher so manches Problem aus der Welt. Aber wollen wir das?
Wie ist es aber mit verheirateten Menschen, wo einer der Partner aus psychischen Gründen nicht will oder aus Krankheitsgründen nicht kann – und Hartz IV die finanzielle Basis bildet?
Wie ist das, was ich gestern angedeutet habe, mit Menschen, die im gesunden Leben treu waren, das heißt ihre Sexualität dem Verstand und der sozialen Beziehung unterordneten – und nun im Zustand der Demenz dazu „gezwungen“ werden – was sie im gesunden Zustand nie gemacht hätten?
Sexualität ist eine Macht – aber der Mensch ist mehr als ein Sklave seiner Sexualität. Ich weiß natürlich, dass ich an dieser Stelle eher idealistisch denke, von Werten ausgehe, davon, dass man nicht Sklave seiner Sexualität ist, sondern sie bestimmt… – aber ich denke, der Mensch ist mehr und der Steuerzahler sollte da außen vor gelassen werden, weil sonst noch viel mehr Menschen verschriebenen Sex mit Krankenkassenbescheinigung in Anspruch nehmen müssten.
Ich kann mir auch vorstellen, dass manche Krankheiten durch Sex etwas gelindert werden könnten (Hormone…) – gibt es entsprechende wissenschaftliche Untersuchungen, die auch überprüft wurden und nicht von Laien-Experten oder Geschäftsleuten, die damit verdienen, aus dem Gefühl heraus verfasst wurden? Es würde dann sicher die Branche der Gesundheitsprostitution entstehen.
Alle Menschen müssen ihre Sexualität zügeln lernen. Von daher ist es meine Meinung, dass man das auch von allen verlangen darf. Und wer sie nicht zügeln kann, der sollte allein sehen, wie er damit klar kommt. Klinkt kalt. Aber fragt irgendeiner danach, wie sich Gesunde sexuell fühlen, was der Steuerzahler hier finanzieren könnte? Keine Angst – es spricht kein Neid aus mir. Was aus mir spricht ist der selbstbestimmte Mensch, der auch die Sexualität beherrschen will und davon ausgeht, dass der Mensch Werte hat.
Noch ein Aspekt: Denkt an die Prostituierten. Ich weiß aber nicht, ob dieser Einwand passt: http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/2017/01/09/vorschlag-der-gruenen-verkennt-menschenrechte/ Denn es kann ja so eine Art sozialer Dienst von Prostituierten geben. Der Arbeitsplatz wäre sicher, zeitlich und finanziell geregelt… Von daher könnte ich mir vorstellen, dass Frauen, die sowieso schon in diesem Metier tätig sind, sich hier lieber engagieren als auf dem freien Markt.
Und: Viele Menschen sehnen sich nach Liebe – Sex ist kein Ersatz.
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