Innovatives Potential der Kirchen

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Die Gründe, sich heute nicht kirchlich gebunden zu fühlen, sind vielfältig:

Kirche hatte in der Vergangenheit immer eine Funktion, neben Glaubensvermittlung: Sie war Heiratsmarkt, Treffpunkt, um Infos auszutauschen, brachte Ansehen im Ort… – das darf man ja nicht übersehen. Und wenn Kirche “nur noch” für Glauben da ist, dann ist man auch weniger bereit, Zeit dafür zu investieren.

Heute fallen diese Dinge vielfach weg, weil die Menschen das anderswo suchen. In Dörfern wurde das den Kirchen  weggenommen und wurde dann säkularisiert, so zum Beispiel Chöre, Altennachmittage, Nachbarschaftshilfen…

Ansehen bekommt die Kirche heute noch da, wo sie gesellschaftspolitisch in schweren Situationen aktiv ist: zum Beispiel Flüchtlingshilfe, Notfallseelsorge, Vermittlung von Werten (in Schulen…), Anbieten von Jugendgruppen, Krankenhäusern, Behindertenhilfe, in Fragen des Todes usw.

Kirche musste immer Nischen finden – die ihnen dann mehr oder weniger vom säkularen Staat abgenommen wurden. Bis hin zu Weihnachtsmärkten – bzw. kirchliche Feste überhaupt, die nicht vom säkularen Staat abgenommen werden, sondern vom Kommerz.

Das ehrt natürlich, dass alle das übernehmen, was Christen entwickelt haben, aber das bedeutet auch, dass Kirchen weiterhin ein sehr großes innovatives Potential entwickeln und beibehalten müssen. Und das ist nur Folge des Klebens an Jesus Christus und dem Wirken in der Kraft des Geistes.

Wo gibt es heute Defizite? Vereinsamung von Menschen, alles kostet was – viele Gruppen und Individuen können es sich nicht leisten, Menschen haben Hobbys und Fähigkeiten, aber sie können sie nicht einsetzen, keiner ist da, der sie ermutigt, bewundert, darin bestärkt, Ort für Kunst und Kultur, überforderte Eltern und Kinder, ein Ort, an dem Zugereiste freundliche Menschen finden, die ihnen weiterhelfen, ein offenes Ohr für sie haben. Raum bieten für Emotionen: Lachen, weinen, zweifeln, fröhlich sein, tanzen, Wut hinaus schreien…

Viele Christen vor Ort wissen, wo Mangel herrscht. Mögen sie Phantasie und Kraft haben, diesem auch abhelfen zu können. Aber das nicht nur als notwendige Sozialarbeit, sondern aus der Liebe, die Jesus Christus uns ins Herz und den Verstand gibt.

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