Christliche Soziallehre

Ich denke, dass diese Darlegung (s. Link) es sich aus christlicher Perspektive zu einfach macht:

Der Mark wird es regeln – und der Staat hat dazu beizutragen, dass das auch in einem zielführenden Rahmen geschehen kann… Es sollen – sage ich mal so – Arme nicht unterstützt werden, der Markt soll unterstützt werden – und das hat zur Folge, dass alle am Wohlstand partizipieren – somit es auch im Grunde keine Armen mehr gibt? http://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgeschehen/katholische-soziallehre-barmherzig-sollen-die-anderen-sein-ld.126978

Woher kommt diese sonderbare Sicht? Habe ich in meiner Naivität etwas falsch verstanden? Das klingt natürlich alles sehr gut – nur ist das menschliche Leben äußerst vielfältig und von daher muss die Gemeinschaft solidarisch aufgebaut werden. Denken wir nur an Alte, körperlich und psychisch Kranke, Behinderte, Menschen, die der Markt nicht benötigt, weil er andere Fähigkeiten verlangt als die Menschen bieten können.

Was im Augenblick wohl falsch läuft, ist die Anspruchshaltung mancher. Damit hängt zusammen, dass manche Menschen nicht in der Lage sind, sich dieser Gesellschaft und ihrer Anforderungen anzupassen – ich denke da auch an manche Zugereiste. Nur: Es herrscht in einem so geregelten Staat wie dem unseren Angst davor, dass Menschen, die nicht mithalten wollen (nicht diejenigen, die nicht können), gefährlich werden können. Der Zusammenbruch der ungeregelten Wirtschaft wäre eine Katastrophe für unser Europa, weil Menschen außer Rand und Band geraten können. Von daher werden sicher mehr Menschen einfach so mitgezogen, als es Denker für richtig ansehen, weil das der Gesellschaft teuer kommt.

Warum sage ich das? Weil der Markt auch von anderen Faktoren bestimmt wird als vom Markt selber. Und hier ein Gleichgewicht zu schaffen, das ist Politik. Dass hier aber auch das Gleichgewicht nicht mehr gegeben ist, das wissen wohl auch einige. Aber das wird in Kauf genommen. So lange das Gleichgewicht nicht von vielen stärker bewusst zerstört wird, indem keiner mehr arbeiten gehen will, geht es noch. Unser Problem wird aber in Zukunft eher sein, dass so viele Menschen zugereist sind, die nicht in der Lage sein werden, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese müssen „mitgeschleppt“ werden, um eben keine Extremisten zu erzeugen. Und diese Menge birgt eine massive Gefahr. Kurz: Marktpurismus ist, auch wenn er modifiziert wird, gefährlich.

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