Ich hatte neulich Peter Singer als meinen Lieblingsgegner wieder im Blog – wusste aber nicht, dass er – es ist kein Witz! – der erste Preisträger des Peter Singer-Preises sein wird, der in Berlin verliehen wird. http://www.cicero.de/salon/streit-um-bioethiker-lasst-peter-singer-reden/59273/seite/2
Ich finde wie Kissler, man solle Singer seinen Quark reden lassen, in einer solchen Quark-Veranstaltung dazu passt dann der Laudator Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung. Sie hat solche Werbung wahrscheinlich bitter nötig, um irgendwie Gleichgesinnte auf sich aufmerksam zu machen. Darum hatten dieselben Leute vor ein paar Monaten Peter Singer ebenfalls schon geehrt. Ich hatte es im Blog.
Aber: Kissler nennt den Quark „Quark“. Damit hat er Recht. Das Schlimme ist nur, dass das furchtbar giftiger Quark ist, der Leuten die Hirne vernebelt und die Tötung von behinderten Kindern und Säuglingen bis zum 27. Tag überhaupt legitimieren möchte. Und er hat seine Fans, die ihn – ich hatte auch das neulich – als einen der bedeutendsten Philosophen und Ethiker bezeichnen. Und er hat das Geld auf seiner Seite – ein bedeutendes Argument: Behinderte werden der Gesellschaft zu teuer. Und er hat noch ein Argument auf seiner Seite: Das Wohlfühlen der Eltern geht vor dem Leben eines solchen Wesens ohne Selbstbewusstsein, Autonomie und Rationalität. Mit diesen Argumenten sind Geizlinge und Spaßlinge wunderbar zu ködern. So wird er weiter seine Fans finden.
Es ist wirklich ein giftiger Quark. Aber reden darf er, damit in unserer Gesellschaft deutlich wird: Was es alles an Menschen verachtenden Gedanken gibt. http://blog.wolfgangfenske.de/2015/05/06/argument-gegen-peter-singer-und-co/ und: http://blog.wolfgangfenske.de/2015/04/22/peter-singer-babys-toeten/ und: http://blog.wolfgangfenske.de/2011/06/02/philosophie-der-angst-peter-singer/
Übrigens geht es Singer nicht allein um behinderte Babys – diese hebt er nur hervor, wahrscheinlich aus rhetorischen Gründen, weil das in unserer Gesellschaft mehr Menschen ansprechen könnte (auch aus Mitleid nach dem Motto: die armen Behinderten können nicht glücklich werden usw.): http://m.welt.de/politik/deutschland/article141027719/Peter-Singer-spricht-behinderten-Babys-Lebensrecht-ab.html
Zudem fangen die diese Leute unbedarfte Tierliebhaber eben damit, dass sie durch die Preise für die Menschenaffen werben – doch unter der Hand wird ihnen dann diese unmenschliche Theorie untergeschoben.
Dass Singer auch die christliche Tradition ablehnt, nach der der Mensch Ebenbild Gottes ist, versteht sich von selbst.
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