Kein Mensch kann die Zuwanderungsprobleme auch mit Muslimen leugnen: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/otto-schily-sieht-probleme-mit-zuwanderern-und-fordert-pegida-dialog-a-1014737.html Und das ist in unserer Gesellschaft spannend: Darf man das in Zukunft sagen oder nicht? Freilich muss man immer bedenken: der Ton macht die Musik. Aber darf dieses Problem weiterhin angesprochen werden oder nicht? Nur wenn man Probleme anspricht, wird sich etwas ändern können. Und es geht nicht, Probleme unserer Gesellschaft nur einer Gruppe von Fachleuten und der Elite zu überlassen. Demokratie bedeutet: Jeder darf mitreden – jeder – denn es ist auch seine Gesellschaft, die er mitgestalten muss.
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Was Steinmeier sagte, dass Pegida dem Ansehen Deutschlands schade, dann muss man ganz klar sagen: es ist nicht die freie Meinungsäußerung, die Deutschland schadet, es sind die Medien, die unangemessen von diesen Gruppierungen reden. Denn ausländische Medien übernehmen die Interpretation unserer Medien. Und wenn Menschen demonstrieren – und unsere Medien werden wider besserem Wissen nicht müde, ständig zu sagen, das sind Rassisten – dann werden die ausländischen Medien eben sagen: Das sind Rassisten. Und das schadet Deutschland. ich denke, das sollte man verlangen können, dass ein deutscher Außenminister in der Lage ist, diese Zusammenhänge zu durchschauen.
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Tillich hat seine Meinung geäußert. Wenn man das als Anbiederung an die Pegidas interpretiert, muss man die Aussage von Merkel als Anbiederung an wen interpretieren? http://www.spiegel.de/politik/deutschland/islam-in-sachsen-opposition-kritisiert-tillich-aeusserung-a-1014903.html Diese Differenzierung, die Tillich macht, sie stimmt. Und wenn man dagegen ist, dann sind das ideologische Gründe – die aber haben mit Realität nichts zu tun.
Der Islam gehört nicht zu Deutschland, in dem Sinn, dass er Deutschland geprägt hat – aber die hier lebenden Muslime gehören zu Deutschland. Und sie werden Deutschland prägen – aber das haben gerade „die Islam gehört zu Deutschland Fans“ heftigst abgestritten: Es gäbe keine Islamisierung Deutschlands. Wie will man denn das zusammenbekommen: Islam gehört zu Deutschland – es gibt aber keine Islamisierung? Von daher: Es stimmt: Der Islam hat bislang Deutschland nicht geprägt – er gehört nicht zu Deutschland – aber die Muslime werden ihn nach Deutschland bringen bzw. haben ihn gebracht. Die Frage ist nun – statt sich über diesen dämlichen Satz zu streiten: Wie viel Islam will man in Deutschland? Welchen Islam verträgt Deutschland? Immer mit Blick auf das Grundgesetz formuliert.
Pegida scheint die Leute wepsig, irrational zu machen. Man möchte ihnen zurufen: Leute, beruhigt Euch, erdet Euch – was soll das hysterische Geschrei? Denkt einmal nach! Handelt konstruktiv, statt ideologisch. An den im Artikel geschilderten Reaktionen merkt man, dass ein bewusstes Missverstehen deutlich wird. Und man fragt sich: Was soll das alberne Getue? Da sagt einer: der Islam gehört nicht zu Deutschland aber die Muslime – dann schreit einer auf: Aber die Muslime, die unter uns wohnen, gehören zu Deutschland! Damit hat man doch einen gemeinsamen Punkt, was hebt man den Unterschied hervor?
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Ein guter Beitrag zum Thema Pegida und ihre Anti-Fans von Ulli Kulke: http://donnerunddoria.welt.de/2015/01/22/michael-miersch-verlaesst-die-achse-des-guten/
Man lese einmal diesen folgenden Beitrag! 😉 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-in-dresden-erstmals-weniger-demonstranten-auf-der-strasse-a-1014928.html
Interessant finde ich, dass sie auf der Karte Pegidas mit roten Kreisen kennzeichnen und die Gegner mit blauen. Pegidas – alle Kommunisten? Da freut sich aber Die Linke.
Heute wird es heißen: 30.000 kamen zu Grönemeier. Es wird aber sicher nicht heißen, dass 20.000 davon Pegidas waren – obwohl dem möglicherweise so sein wird. Eine solche differenzierende Info wäre nämlich propagandistisch nicht besonders wirkungsvoll.
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