Kirche+Zwangsabgabe+Geld

Es ist gut, wenn unabhängige Menschen sich über das Geld der Kirchen ihre Gedanken machen und Transparenz fordern. http://www.kath.net/news/43424

Was ich nur interessant finde, ist, dass gerade Fernsehleute, die im Glashaus sitzen, Stimmung machen. Denn das, was die Anstalten usw. mit der neuen Gebührenordnung machen – mit ihrer Zwangsabgabe -, das halte ich für großes Unrecht, auch wenn es rechtlich abgesegnet sein soll. Denn es kann doch nicht sein, dass von Menschen abkassiert wird, die dieses ganze System nicht in Anspruch nehmen – es sei denn, es ist eine Steuer – aber das musste ja vermieden werden, dass das Steuer genannt wird. Man hört überhaupt nichts mehr davon. Wollten nicht ein paar Firmen und Privatpersonen dagegen klagen? Warum schweigen eigentlich die Medien, die nicht davon profitieren? Haben sie Angst vor der großen ARD und dem ZDF, die mit diesen Zwangsabgaben eine ganze Batterie an Anwälten gegen die Kritiker in die Schlacht schicken könnten?

Übrigens: Was bekommt ein Fernsehintendant im Jahr? http://www.spiegel.de/kultur/tv/intendanten-von-ard-und-zdf-haben-hohe-nebenverdienste-a-914701.html Und was bekommt ein Bischof im Jahr? http://blog.handelsblatt.com/handelsblog/2013/10/11/warum-zahlt-der-staat-eigentlich-die-bischofsgehalter/ Also: Liebe Fernsehleute, kehrt erst einmal vor Eurer Haustür.

Dass Bischöfe vom Staat bezahlt werden, wird wahrscheinlich abgeschafft werden, denn es ist auch in dieser Hinsicht nicht richtig: Bischöfe sollen vom Staat unabhängig sein – und der Staat könnte in Versuchung stehen, Bischöfe an die Leine zu nehmen, wenn sie unangenehm werden. Von daher sollte dieses System um der Freiheit der Kirche willen verändert werden. Das ist natürlich alles recht schwer zu bewerkstelligen, weil das alles gesetzlich geregelt ist – und es liegt auch im Interesse des Staates, die Bischöfe zu bezahlen.

Es ist schon interessant, dass Medien nun immer stärker von der Kirche Armut fordern. Warum? Eine arme Kirche ist machtlos. Das ist ein Hebel, um gegen die Kirche anzusetzen. Aber eine machtlose Kirche bedeutet auch immer: Der Staat wird mächtiger, darum wollen alle Ideologen und Diktatoren Kirche möglichst zum Schweigen bringen.

Anders ist es, wenn die Armutsforderung aus der Kirche selbst kommt. Denn dann ist die arme Kirche nicht mehr machtlos, weil sie auf der Seite der Ohnmächtigen steht und sie sich stärker fühlen mit der Kirche an ihrer Seite.

*

Übrigens kann man die Journalistin in Tschechien verstehen, dass sie dem Kardinal das Wort abschneidet: http://www.kath.net/news/43391 Denn sie wusste ja noch nicht, ob nicht doch die Kommunisten an die Macht kommen – und das könnte sie ja dann ihren Job kosten. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Man kann ja nie wissen. Und wie ging die Wahl aus? http://www.tagesschau.de/ausland/wahltschechien106.html Es sieht so aus, als hätte die Moderatorin den Kardinal zu Ende sprechen lassen können.

*

Einstellung der staatlichen Hilfen an die Kirchen? Diese dienen dazu, der Öffentlichkeit einen Dienst zu leisten: Kindergärten, Krankenhäuser, Seelsorge in Katastrophenfällen usw. usw. – auch die Gehälter der Bischöfe. Kann der Staat selber in die Bresche springen? Vielen in der Kirche würde das gefallen, dass die Kirchen sich aus so manchen öffentlichen Aufgaben zurückziehen könnten – aber das würde der Gesellschaft als ganzer erst einmal sicher schaden und der Kirche auch, da sie dann zu einer eigenbrödlerischen Gruppe verkommen könnte, die sich nur um ihre eigenen Angelegenheiten kümmert und nicht mehr um das Wohl der Gesellschaft, in der sie lebt. Wie die Kirchengeschichte zeigt, ist das normalerweise nicht zu befürchten – denn öffentliche Wirksamkeit ist ein Teil des Auftrags Jesu an die Kirche. http://www.welt.de/politik/deutschland/article121244612/Kubicki-will-Ende-der-Staatsleistungen-an-Kirchen.html

Ein angemessener Kommentar zum Thema Kirche und Armut: http://freie.welt.de/2013/10/25/papst-und-neue-kult-armut/

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

KategorienAllgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert