EKD-Getriebene+Gender

Die EKD scheint sich von einem Thema in das andere treiben zu lassen, um ja möglichst allen zu zeigen: Hurra, wir sind Kinder des Zeitgeistes! Das zumindest steht zu befürchten nach dem theologisch nicht besonders geglückten Papier zum Thema Ehe will sie nun auch eines zum Thema Sexualethik erstellen. Eigentlich wäre man ja froh gewesen, dass ein solches Thema kompetent angesprochen wird. Inzwischen scheut aber das gebrannte Gemeindekind das Feuer: http://www.idea.de/detail/thema-des-tages/artikel/neuer-streit-ekd-plant-verlautbarung-zur-sexualethik-816.html

Zum Thema kirchliche Äußerungen: Es steht der Kirche gut an, sich klug an Diskussionen der Gesellschaft zu beteiligen – und sich politisch und sonstwie nicht als Naivlinge ins Gespräch zu bringen, die nur irgendwas zu einem brisanten Thema sagen, das jedoch ohne praktischen Wert ist. Sie sollte durchdacht und begründet versuchen, wichtige Themen zu lenken. Zur Klugheit gehört für mich nicht zu sagen: Alle Asylbewerber müssen Zugang zu unser Land finden – das klingt menschenfreundlich, ist es aber nicht, weil ein ungehemmter Zuzug Spannungen erzeugt, sie aber nicht abzubauen vermag. Klug ist nicht zu sagen: Wir müssen alle toleranter sein – klingt menschenfreundlich, hat aber überhaupt keine weitere Bedeutung als Wortgeklingel, denn man muss etwas dazu tun, dass Toleranz nicht ausgenutzt werden kann, dass sich alle, die in unser Land kommen, an Regeln zu halten haben…

Kirche täte gut daran, so zu argumentieren, dass möglichst viele Menschen die Sinnhaftigkeit der Argumentation einsehen – und nicht nur sehen: Klingt menschenfreundlich – ist aber ohne Substanz und in letzter Konsequenz menschenunfreundlich, weil es die Realitäten ausblendet. Kirche ist kein utopischer Verein, sondern hat im Namen Gottes ihre Werte in der Gesellschaft zu vertreten, eben auch mit dem Anspruch, dass diese Werte für alle gelten, denn Gott ist nicht ein Gott der Christen, sondern er ist der Gott aller Menschen. Wir Christen sind mit dafür verantwortlich, wie es in unserer Gesellschaft aussieht.

Wie neulich gesagt: Bevor ein weiteres heißes Eisen zum Thema Sexualität angepackt wird, sollte man das grundlegendere Thema anpacken: Wie interpretieren wir die Bibel? Was verstehen wir unter Gottes Wort? Was verstehen wir unter christlicher Verantwortung mit Blick auf die Bibel? Denn das ist das eigentliche Problem, das dann auch die Darstellung ethischer Themen beeinflusst. Zudem sollte man nicht vergessen, dass man Teil der weltweiten Christenheit ist und im Gespräch mit ihr wie mit der Tradition agieren muss. Kardinal Lehmann sieht wachsende Gegensätze in ethischen Fragen: auch mit Blick auf Sterbehilfe und Embryonenforschung: http://www.kath.net/news/41912

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Hier ein Gegenwort der SELK gegen das EKD-Ehe-Papier: http://www.kath.net/news/41924

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An Oberflächlichkeiten scheint man sich überbieten zu wollen: http://www.kath.net/news/41909

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Interessant finde ich die Information, dass die Genderfrage ein Thema der Wohlstandsgesellschaft ist. Darüber hinaus – und darüber habe ich noch gar nichts gehört – Folgendes: „Bedenklich sei es aber, wenn wohlhabende Länder Kredite für Schwellenländer an Bedingungen knüpften, etwa dass sie in ihren Schulbüchern eine Genderpädagogik berücksichtigen müssten. `Das ist eine subtile und aggressive Form der Neukolonisierung´, so Mascher…“ http://www.idea.de/detail/menschenrechte/detail/gender-mainstreaming-ist-ein-wohlstandsphaenomen-25331.html

Die Uni Potsdam will auch neben der Uni-Leipzig als Witz-Uni in die Geschichte eingehen: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/geschlechtergerecht-uni-potsdam-verweiblicht-die-geschaeftsordnung-a-909530.html

Nachtrag – Korrektur: Uni-Potsdam macht doch nicht mit: http://www.uni-potsdam.de/pm/news/up/date/2013/07/04/2013-107.html Sorry.

Impressum
auf www.wolfgangfenske.de

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