Maria: Die Überlieferung spricht von einer Jugendlichen, die ein Wunder erlebt, aber ein Wunder, das mit Ängsten verbunden ist: Angst vor Steinigung durch Menschen, die keine Ahnung haben von Gottes Handeln – sie flieht zu ihrer Tante. Was wird die Jugendliche alles ausgestanden haben! Wir verharmlosen alles, weil wir das Happy End kennen. An jedem Tag, in jeder Nacht dürfte sie von Gefühlsstürmen bestimmt worden sein. Nicht nur des Glücks. Dann wird ihr Kind geboren.
Welche Ängste hat sie als Mutter ausgestanden, denn ihr Kind brachte sich in Gefahr – gefährdet von Menschen, die keine Ahnung haben von Gottes Handeln – er will ihnen nicht entfliehen. Denn Gottes Handeln ist größer als das Wüten der Feinde. Gottes Plan mit Menschen ist größer als das, was sich die Menschen so in ihrem Zorn ausdenken.
Maria erlebt die Ermordung ihres Sohnes, seine Hinrichtung an einem Schandpfahl. Öffentlich – zur Schau gestellt. Sie als Mutter erniedrigt, verachtet – ihre Sehnsüchte, Erwartungen, Wünsche sterben mit ihm am Kreuz.
Wir schauen auf das Happy End. Auf die Auferstehung. Aber die Zeiten des Leidens, und sind sie noch so kurz, scheinen endlos, schmerzen, durchschütteln Seele und Körper. Sie überwältigen – Gottes Feind scheint zu siegen über den durch Leiden geschwächten Menschen. Menschen sollten das jedoch nicht zulassen – aber wir sind schwach. Gott lässt es nicht zu. Allein schaffen wir es nicht, nicht zu erliegen. Mit Gott schaffen wir es langsam, vielleicht wieder heraus. Auch für die Mutter Maria war es eine Sache des Glaubens. Sie blieb und wurde befreit.
Wir schauen auf das Happy End – wir Glaubenden.
Nicht Glaubende schauen auf das Ende am Kreuz.
Die Einen schauen über das Kreuz, den Tod hinaus.
Die Anderen bleiben stecken im Sterben, im Tod –
in der Sinnlosigkeit dieses Lebens.
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