Da gibt es einige Fehler in diesem Beitrag von Arte. Man kann natürlich streiten, ob Jesus 30 oder 33 nach Christus hingerichtet wurde. Aber als Argument für 33 nur von einer im AT möglicherweise angesprochenen Mondfinsternis anzuführen, ist erstaunlich, denn soweit ich weiß, steht im NT nichts von einer solchen. Dann das mit dem Kreuz, dass die Mutter von Konstantin es erfunden habe – das ist quatsch. Zeigt doch schon bildhaft das Alexamenos-Graffito, dass das Kreuz eine Rolle spielte, oder Dura Europos/Syrien 230 nach Christus. Zudem, was soll das mit der Zeitrechnung seit der Kreuzigung Jesu als Jahr 1. Das Osterfest wurde berechnet – aber nicht das Jahr, sondern wann gefeiert werden sollte. Und dann das Jahrhundert mit Hitler beginnen zu lassen (1933), wenn die Zeit ab der Kreuzigung Jesu um 33 gerechnet wird, ist – man möge mich korrigieren – einfach nur absurd. Es gab verschiedene Zeitrechnungen ab einem bestimmten Herrscher. Es gab auch den Versuch linearer Kalender (z.B. ab urbe condita – Gründung Roms – oder im Talmud ab der Schöpfung) die aber nicht alltagstauglich waren bzw. sich erst spät ein wenig eher durchsetzen konnte. Das heißt, dass historische Linearität nicht erst christlich war. Die Leistung des Dionysios Exiguus war großartig – und die Sendung weist darauf hin, dass er der Kleine / Geringe heißt. Heißt es, aber das macht keinen inhaltlichen Sinn, außer ihn zu negieren. Sonderbar der Schluss, dass die Zählung, die weltweit benutzt wird, gefährlich sei – warum gefährlich? Das wird nicht erklärt, nur konstatiert mit Blick auf Kolonialismus. Das diese gemeinsame Zeitrechnung erst dazu beigetragen hat, dass man miteinander alles gut datieren konnte, wird übergangen. Insgesamt eine Sendung mit einem üblen – nicht nur – Geschmäckle. Letztlich hat man den Eindruck: Darum ging es: Die christliche Zeitrechnung zu negieren und sozusagen einen Spaltpilz in die Menschheit zu treiben.
Datenschutzerklärung: https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutzerklaerung/ Und: https://weihnachtenmit.wolfgangfenske.de/weihnachtsgeschichte-historisch-sachlich/
