Dämonen

Wer überall Dämonen sieht,
wer überall politische Dämonen sieht,
der sieht Dämonen auch überall,
sogar in glaubenden Christen.
Geht nicht?

Doch.
Sogar in Jesus Christus
sahen sie Dämonen wirken
– so auch in Christen.
(Markusevangelium 3,22)

Wer überall politische Dämonen sieht,
findet sie vor allem:
in sich selber.
Denn:
Er spiegelt sich im anderen.

Leute,
lasst euch befreien!
Jesus Christus spricht:
Wenn ich mit dem Finger Gottes Dämonen austreibe,
ist das Reich / die Herrschaft Gottes zu euch gekommen.
(Lk 11,20)

*

„Finger Gottes“ – warum Jesus diese Metapher heranzieht, wird diskutiert. Ich vermute, dass es in dem Sinne zu verstehen ist, dass selbst der Finger Gottes ausreicht, um diese für Menschen gefährlichen Mächte in die Schranken zu weisen. Wichtig ist aber: Wenn die weg sind, dann macht sich die Gottesherrschaft, das Gute, breit. Gott selbst ist am Wirken – und sein Wirken hat die befreienden Folgen.

Mit der Metapher „Finger Gottes“ wird alttestamentliches Bildermotiv aufgenommen: Moses, der im Auftrag Gottes machtvoll wirkte, wird von spirituellen Gegnern als „Finger Gottes“ (Exodus 8,15) bezeichnet. Der machtvolle Finger Gottes hat auch die Steintafeln mit den 10 Geboten beschriftet (Exodus 31,18). Das Matthäusevangelium ersetzt in 12,28 den „Finger Gottes“ durch den „Geist Gottes“.

Der Finger Gottes / der Geist Gottes ist die wirkende Macht. Ähnlich auch, wenn von der Hand Gottes gesprochen wird: sie ist Schutz, Hilfe, Rettung – aber sie wird auch gegen Feinde erhoben. Und so finde ich, dass Jesus von seinem Tun nicht als Hand Gottes gesprochen hat, sondern vom Finger bezeichnend. Eben: der (kleine) Finger Gottes hat so eine Macht.

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