
Das Essen der Frucht (*) durch Adam und Eva zeigt,
dass der Mensch Gott gegenüber aufmüpfig ist.
Gottes Gegner sagt: Iss – du wirst frei von Gott!
Du gehörst dir selbst, indem du Gott verlierst.
Nachdem Menschen gegen Gott aufbegehrten:
Willst du uns töten? Wir haben Hunger!,
schenkte Gott ihnen Manna-Nahrung, unerwartet,
Wundernahrung, köstlich wie Brot mit Honig.
Das Essen von Brot, das Trinken des Weines zeigt,
dass der Mensch noch immer aufmüpfig ist,
er verinnerlicht sich Gottes, einverleibt sich Gott.
Manna, Wundernahrung, Brot, Wein des Lebens!
Gott sagt: Iss – und du wirst frei für Gott.
Du gehörst dir selbst, weil du dem Schöpfer gehörst.
Beendet ist die schlimme Entfremdung
zwischen Gott und Dir, den anderen, der Schöpfung.
Der „Ich-bin“ im Korn, in der Traube und im Wort.
(*) Im hebräischen Text ist nur von „Frucht“ (Peri) die Rede. Naheliegend könnte auch die Feige gemeint sein (Feigenblatt im weiteren Verlauf der Geschichte; Feigenblatt ist größer als andere Blätter, bedeckt die Scham). Der Granatapfel ist symbolisch eher mit Segen, Heiligkeit, Fruchtbarkeit verbunden und mit den Geboten der Tora (613 Kerne), was weniger mit der Geschichte zu assoziieren ist. Die Symbolik der Feige ist auch nicht ganz passend. Feigenbaum: Frieden, Sicherheit, Metapher für Israel. (Vielleicht steht da extra nur „Frucht“ vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, damit die Nachkommen von Adam und Eva beschränkt bleiben – ansonsten hätten sie ihn vor lauter Erkenntnis- und Essgier schon längst ausgerottet. Oder haben sie ihn ausgerottet – sodass wir heute nur noch eine gewisse Beschränktheit besitzen? Spaß muss sein.)
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