Alles über Maria? Ich interpretiere Maria von ihrem Sohn her. Davon ausgehend, dass er viel von ihr emotional, rational und was den Glauben betrifft, gelernt hat. Sie wurde von vielen benutzt – wie es im Film heißt: Sie ist wie ein leeres Gefäß, in das jeder hineininterpretieren kann, was er will, weil man so wenig von ihr weiß. Wenn wir das MariaBild der Bibel berücksichtigen, können wir schon einiges in Erfahrung bringen, in der Zuwendung zu Maria (Lukas) wie in der – oberflächlich gelesen – kritischen Beurteilung von Maria (Markus, Johannes). Und eben: Wenn wir die Mutter von ihrem Sohn her verstehen lernen.
Was noch zu bedenken ist: Jeder betrachtet einen Menschen aus einer anderen Perspektive. Der betrachtete Mensch ist in sich eine Einheit, die aber von verschiedenen Außenstehenden jeweils anders beurteilt wird – wie auch der betrachtende Mensch eine Einheit in Vielfalt ist. Insofern war auch Maria eine, die aus verschiedenen Perspektiven unterschiedlich beurteilt wurde und wird – weil sie eben in sich eine Einheit in Vielfalt ist.
Kurz: Ich finde das Bild, das wir von Maria durch das Neue Testament vermittelt bekommen, äußerst spannend – und spannungsreich. Vor allem: Maria / Mirjam ist die Mutter dieses Sohnes! Was hat sie nicht alles erlebt! Welche Hoffnungen, welche Brüche im Leben, welche Ausblicke. Sie ist, historisch gesehen, die Mutter eines Menschen, der wie keiner seinesgleichen das Gute gefördert hat (natürlich auch missbraucht wurde) – und aus Glauben gesehen: Sie ist von Gott als Mutter seiner selbst, als des Menschen erwählt worden, der den Weg weist, der Erlösung, das heißt Befreiung, auch vom Tod bringt.
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