Natürlich ist griechische Philosophie unsere Grundlage. Allerdings haben die Griechen aus dem Orient und Ägypten Traditionen aufgenommen, sie kamen zum Teil ja selbst aus östlicheren Gebieten. Aber der griechische Filter wurde für uns dominant. Zudem: Augustinus war Nordafrikaner – und sein Filter war der griechisch-römische Blick – verbunden mit dem vorderen Orient – also dem jüdisch-christlichen Glauben. Christen haben schon immer auch außereuropäische Philosophie berücksichtigt (Origenes, Plotin usw.)
Dass im Mittelalter islamische Traditionen – die ja auch aus verschiedenen Teilen des Ostens (und wie es im Beitrag heißt, manchmal Juden bzw. Christen waren) kamen – aufgegriffen haben, ist so neu auch nicht. Wir haben im modernen Europa ja sogar Byzanz vergessen.
Tja, was ist überhaupt Philosophie – philosophieren? Wie es in anderen Kulturen nicht das Wort „Religion“ gibt – gibt es auch nicht das Wort Philosophie – wie wir hier hören können. Wenn wir aber anderes als Philosophie einordnen, dann müssten wir auch europäische Traditionen, die bislang nicht als Philosophie galten, als eine solche einordnen? Ob das immer von Vorteil ist? Nicht alle Lebenskunst ist Philosophie. Auch wenn die Reflexion von Mark Aurel so begeistert aufgenommen wurde.
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