Karl Barth (1886-10.12.1968)

Der große Theologe Karl Bart wäre wahrscheinlich heute auch vom Verfassungsschutz beobachtet worden – naja, irgendwie links war er, obwohl er an die Jungfrauengeburt glaubte, was heute Rechten vorgeworfen wird; beide militärische Blöcke (Warschauer Pakt / Nato) kritisierte er, sowie den Kapitalismus wie den Marxismus, er war theologisch eingestellt, nicht politisch. Er lehnte das Freund-Feind-Denken ab, die Selbstgerechtigkeit des Westens und die Militarisierung. Aber das war damals wie heute für viele nicht akzeptabel.

Er wurde als Schweizer 1935 von den Nationalsozialisten aus Deutschland rausgeworfen. Sie mochten es nicht, dass einer sie nicht hofierte. Er war gegen die modernen weltanschaulichen Religionen, er wandte sich gegen Antisemitismus, war für den Staat Israel. Über Gott darf nichts stehen: weder Volk, noch Rasse, noch Führer. Dass die Kirche angesichts des Totalitarismus versagte, war sein Hauptkritikpunkt gegen die Kirche: Sie haben mitgemacht mit den modernen Ideologen der Zeit. Nur Gott hat das Recht, den ganzen Menschen in Anspruch zu nehmen. Von daher sind alle Ideologien, Weltanschauungen, Pseudoreligionen abzulehnen und zu bekämpfen, wenn sie den Anspruch auf den Menschen erheben. Sie wollen das Leben, das Denken, das Gewissen, die Moral, die Hoffnung usw. bestimmen, sie verlangen Loyalität, dulden niemanden über sich. Und das ist ein Gift, das jeder Christ bekämpfen muss.

Übrigens wurde er, soweit ich weiß, auch von westdeutschen Sicherheitskräften beobachtet, allerdings nicht wegen der Jungfrauengeburt, sondern: Er war mit Blick auf den kalten Krieg ein unsicherer Kantonist für die Hardliner. Er sah es als Aufgabe der Kirche an, nicht Sprachrohr des Staates zu sein, noch einer Ideologie, sondern allein Sprachrohr Gottes.

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