
Mein Körper
gehört mir.
Jesus hat seinen Körper,
der ihm gehörte.
hingegeben:
Das ist mein Leib,
für euch hingegeben.
Viele seiner Nachfolger
gaben ihren Körper hin.
Ihr Körper
gehörte ihnen.
Mit ihrem Körper
dienten und dienen sie Gott.
Ihr Körper
ist Leib.
*
Anmerkung aus https://mini.evangelische-religion.de/anmerkungen-zu-transhumanismus/
Zur Frage nach den Begriffen von Körper und Leib: Als Körper wird der biologische Mensch bezeichnet. Meine Organe, das Fleisch – all das bildet meinen Körper. Von Leib ist aus theologischer Sicht zu reden, wenn die Seele, (bzw. philosophisch) das Bewusstsein mit beachtet werden. Der Mensch ist mehr als sein Körper. Bin ich mein Körper oder habe ich einen Körper? Als Leib bin ich eine lebendige Einheit von Körper und Seele und Geist. Im Begriff Leib wird also nicht allein die biologische Größe in den Blick genommen, sondern auch die Erfahrungen, der Charakter, alles, was mich ausmacht, die körperlichen und seelischen Verwundungen, Ich, mein Wesen. Wenn Geist und Körper zerfallen – der Mensch ist mehr als der zerfallende Körper und Geist: er ist sein Leib (Körper und Seele) – der Mensch als Einheit, der hinter dem Wahrnehmbaren liegt. Die Liebe sieht mehr als den verfallenden oder verfallenen Körper, sie sieht den Menschen, die Persönlichkeit, die Person. Das bedeutet nicht, dass der Körper abgewertet wird. Er wird mit dem Wort „Leib“ als leibhaftige Einheit gesehen. Durch den Atem Gottes wird der Leib belebt (Leib – lip bedeutet auch: Leben). Er beginnt nicht nur zu atmen, sondern eben: jede einzelne Zelle hat Teil an der Lebendigkeit. …
Hier wird dann das Thema „Der Mensch als Ebenbild Gottes“ relevant. Ebenbild Gottes bedeutet nicht, dass der Mensch in seiner Körperlichkeit so aussieht wie Gott, ich denke, dass auch die Aussage, Menschen sollen Gottes Schöpfung bewahrendes Handeln widerspiegeln, zu kurz greift. Ebenbild bedeutet der Mensch in seiner von Gott gewürdigten Leib-haftigkeit. Der Mensch hat Würde – auch wenn er augenscheinlich und erfahrungsgemäß alles andere ist als würdig, weil wir hinter das Augenscheinliche und Erfahrene das Ebenbild Gottes erkennen. Er darf seine Würde wahrnehmen, auch wenn er seinen Körper entwürdigt weiß. Menschen, die den Körper angreifen, können die Seele mit verletzen. Aber letztlich stoßen sie an eine Grenze – mein Leib, im genannten Sinn, ist für sie unverfügbar: sie können über meinen Leib – also mich als Wesen – nur dann herrschen, wenn sie mich gebrochen haben. Aber ich muss mich nicht als gebrochenen Leib ansehen, wenn ich mich darauf berufe, Ebenbild Gottes zu sein, wenn ich mir zusagen lasse, dass mir meine Würde nicht genommen werden kann, weil Gott selbst mich würdigt. Niemand ist stärker als Gott. Niemand. Vielleicht kann ich dann auch meinen geschundenen Körper wieder annehmen, denn er ist Teil des Leibes, den Gott mir gegeben hat.
Datenschutzerklärung: https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutzerklaerung/ Und: https://www.wolfgangfenske.de/provokationen-zum-tag-18/