
Menschen haben normalerweise bei vielen alltäglichen Erlebnissen (auch fragwürdige) Glücksgefühle:
- Ein Lob, ein Dank,
- wenn etwas gelungen ist,
- wenn ein Ziel erreicht wurde,
- wenn ein Essen schmeckt,
- das Zusammensein mit Menschen, die man mag,
- Körperkontakt,
- ein Text, den man gelesen hat,
- Erlebnisse in der Natur – ein Spaziergang,
- sportliche Betätigung,
- ein Film, Serien, SocialMedia,
- PC-Spiele,
- einkaufen,
- Alkohol / Drogen in Kontexten der Gemeinschaft – dann aber losgelöst,
- Sexualität,
- Gesellschaftliche – politische / ehrenamtliche – Betätigung,
- Religiöse Beziehung
- Haustier
- künstlerische Betätigung (malen, schreiben, musizieren),
- Beruf
- usw. usw. usw.
Wenn ein Mensch eine langweilige Arbeit hat, morgens aus dem Haus geht, abends wiederkommt, kaum angenehme Kontakte hat, sich nicht zu diesem oder jenem aufraffen kann oder Misserfolge, Ablehnungen erfährt, Langeweile hat, dann kann es sein, dass er sich Glücksgefühle einseitig holt, sich durch einseitige übermäßige Betätigung belohnt:
- Essen (auch orthorexie nervosa: Zwang, sich gesund zu ernähren – gegen schädliches Essen; Binge-Eating-Störung: keine Kontrolle mehr, was man isst, wie viel man isst…)
- Einkaufen (oniomanie),
- PC; TV; Handy… (Mediensucht)
- Sportsucht, Workaholics, Sucht nach Anerkennung: Narzisstische Persönlichkeitsstörung, Animal Hoarding (Tiersammelsucht)
- Sexsucht
- …
Wenn man also das jeweilige dann überbetont, in Unmengen „genießt“, dann kann es schädlich werden. Der Körper wird misshandelt, die einem geschenkte Zeit wird verplempert… Glück bleibt letztlich aus, man versucht, es durch weiteres Übermaß zu steigern.
Schädlich sind eben auch Drogen: Sie sind Pseudo-Glücksbringer, zwingen den Menschen, sich auf sie zu konzentrieren. Dadurch lösen sie den Menschen immer stärker von anderen Glücksgefühlen, sodass er sie gar nicht mehr als Glücksgefühl wahrnehmen kann. Glück bringt nur die Droge – aber nur durch immer mehr… Folgen z.B. soziale Isolierung, psychische und körperlicher Verfall.
Darin liegt mit Blick auf Drogen der Unterschied zu den oben genannten Übertreibungen. Man kann auch Glücksgefühl entwickeln, indem man merkt, ich kann mich von den einseitigen Betätigungen lösen. Häufig nur mit Hilfe, wenn man schon zu sehr in der Selbstzerstörung durch falsche Glücksgefühle drinsteckt. Das lassen Drogen nicht zu. Sie zwingen den Menschen gegen den eigenen Willen zu handeln. Der Mensch ist nicht mehr frei.
Glück bekommt man durch Abwechslung. Jegliche Fixierung auf eine bestimmte Betätigung zerstört im Grunde das umfassendere Glücksgefühl. Das treibt gleichzeitig stärker in die jeweilige Abhängigkeit hinein, dem Suchen nach Glück in der Übertreibung.
Möglichst viele Glücksmomente anstreben, Beispiele siehe oben.
Glücksgefühl kann freilich immer wieder trügerisch sein, blind machen angesichts der Realität. Von daher spricht die Bibel nicht vom Glück. Die Bibel spricht von Segen und von Freude. Das sind ganz andere Dimensionen. Die auch das Leiden durchdringen können, die Grenzen überwinden durch Hoffnung auf den handelnden Gott.
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