Der indische Philosoph Vishal Mangalwadi, Das Buch der Mitte. Wie wir wurden, was wir sind: Die Bibel als Herzstück der westlichen Kultur, fontis 2015 (3. Auflage) fragt im 14. Kapitel danach, was den Westen an die Spitze brachte.
Mit Erstaunen musste er, als er in Europa war, wahrnehmen, dass man einander vertraute. Man war nicht korrupt, beklaute einander nicht. Das war zumindest etwas, was er auf einem Dorf kennen gelernt hatte. Er beschreibt das am Beispiel eines Bauernhofes, auf dem Milch verkauft wurde. Der Verkauf lief unkontrolliert ab, jeder gab für die erworbene Milch tatsächlich das entsprechende Geld in die Kasse. In Indien hätte man die Milch und die Kasse mitgenommen. Als er das während einer Konferenz in Indonesien gesagt hatte, sagte ein Ägypter lachend: Wir Ägypter hätten dazu auch noch die Kuh mitgehen lassen. Und dieses Ausnutzen der anderen macht misstrauisch, kostet letztendlich der Gesellschaft sehr viel. Aber auch dem Milchhändler kann man nicht trauen, da er in Indien die Milch mit Wasser verdünnt. Korruption ist ein sehr großes Übel. Ein Land außerhalb der christlichen Länder bildet eine Ausnahme: Singapur. In der ehemaligen britischen Kolonie sind jedoch 33% der Führungskräfte Christen.
Warum ist das in christlichen Ländern so anders als in den anderen? Weil man glaubt, dass Gott alles sieht und den Menschen zur Rechenschaft ziehen wird. Wichtig ist allerdings auch, dass Gott in Jesus Christus Mensch wurde, um die Sünder zu retten, ihnen die Schuld zu vergeben. Und darum will man eben keine Sünde mehr begehen. Gott macht sich in seiner Menschwerdung die Hände schmutzig. …
Das macht er an der Zeit vor John und Charles Wesley deutlich. In dieser Zeit erlebte auch in England die Korruption einen Höhepunkt. Involviert waren Politik und Kirche. Nicht nur Korruption, sondern Trunkenheit, Spielsucht, Gesetzlosigkeit und Brutalität waren an der Tagesordnung. Erst John Wesley brachte die Wende – und das trotz der Schlägertrupps, die ihn und den Seinen von der politischen und kirchlichen Führung auf den Hals gehetzt wurden. Mit Gewalt versuchte man die Gottesdienst-Versammlungen aufzulösen, mit Lärm und Geschrei. Wesley und die Seinen ließen sich nicht kleinkriegen. Er predigte: Christen müssen sich persönlich durch Christus erneuern lassen und sozial aktiv werden. Und so veränderte er sehr engagiert die britische Gesellschaft: er wandte sich gegen Sklaverei, für faire Preise, gerechte Löhne, Reiche sollten Armen helfen, bekämpfte Schmuggler und kriminelle Staatsbeamte, trat für Bildung ein und für Nahrungsmittelverteilung an Gefangene… Die Erweckungsbewegung kam in Gang und veränderte Geisteshaltung und Charakter der Menschen. Und das wirkte dann auch auf Bereiche außerhalb von England durch Mission und weitere Kontakte. (2016)
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Es gab in unserem Land solche Vertrauensshops – es gibt sie wohl noch, aber ich habe in HR-Info am 04.06. gehört, dass immer mehr schließen, weil die Menschen nichts in die Kasse legen oder zu wenig, weil sie die Kasse plündern oder einen Teil davon.
Es hat sich viel geändert in unserem Land.
Es wird nicht besser in unserem Land,
es muss erst noch schlechter werden,
damit wir merken, was wir verloren haben,
Gott hinausgeworfen aus den Herzen und Hirnen.
Es wird nicht besser, es sei denn,
es zieht wieder der Geist Gottes
in die Herzen und Hirne der Menschen.
Dazu kann jede und jeder beitragen:
Mit einem Leben der christlichen Werte.
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