Gott ist die Wahrheit.
Es gibt also für Menschen nur Annäherungen an die Wahrheit.
Der Mensch ist sich seiner Unzulänglichkeit bewusst,
aber er hat einen Anhaltspunkt, eine Basis, einen Anker.
Wahrheit ist die Übereinstimmung des Gesagten mit der Sinnes-Realität.
Es gibt also für Menschen die Möglichkeit, Wahrheit zu erkennen.
Ein Wort kann – als unzulängliches Wort – nie die Realität wiedergeben,
es kann nur Annäherung an die Wahrheit sein.
Die Sinne können wegen ihrer Unzulänglichkeit nie die Realität erfassen.
Das Gehirn interpretiert alles – auch das Erfasste und kann irren.
Durch Zweifel an dem Gesehenen, Erlebten, Geglaubten, Gesagten
nähert sich der Mensch der Wahrheit an.
Aber das, was als Wahrheit gilt, ist nicht Wahrheit per se,
es ist Konsens einer Gruppe, die etwas als Wahrheit ansieht.
Wird die Wahrheit von Gott gelöst,
kommen manche zu dem säkularen Schluss:
Es gibt keine allgemeingültige Wahrheit.
Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit.
Ich bin meine Wahrheit – ich bin die Wahrheit.
Und daraus folgt: Lüge.
Denn: Wenn nichts allgemein als wahr erkannt werden kann,
kann auch Lüge nicht als Lüge erkannt werden.
Und so ist auch die Lüge für manche Wahrheit.
Der Mensch hat keine Basis, keinen Anhaltspunkt, keinen Anker.
Um den Zerfall der Gesellschaft zu vermeiden,
wenn jeder die ihm eigene Wahrheit hat,
muss eine postuliert werden durch die Mächtigen,
auch wenn diese Lügen sind – sind sie Konsens:
ein Narrativ muss das Volk durchdringen, an dem alles orientiert wird.
Ist ein wenig über Wahrheit – wahr?
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