Trost

Wir Menschen trösten einander, indem wir den traurigen Menschen, in den Arm nehmen, seine Hand ergreifen und gute Worte sprechen. Die Seele beruhigt sich, bekommt Kraft, schluchzen verebbt wie das Zittern. Menschen, die trösten, geben von ihrer Kraft weiter, ihrer Herzenswärme. Ihre Hoffnung: „Alles wird gut!“ ist ansteckend, ihr Glaube macht Mut.

Gott nimmt nicht in die Arme, wenn er tröstet. Er hat jedoch Menschen, die es an seiner Stelle tun. Gott tröstet jedoch nicht allein durch andere Menschen, sondern er beruhigt die aufgescheuchte zitternde Seele durch gute Worte.

So ist der Psalm 23 für viele Menschen ein Trostschatz in Zeiten der Not:

Der Herr ist mein Hirte… und wenn ich schon wandere im finsteren Tal so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich…

Manche haben als Trostschatz das Lied von Bonhoeffer im Herzen:

Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Gott tröstet auch sinnlich durch das Abendmahl und durch seinen Segen, den uns ein anderer Mensch in seinem Auftrag geben kann.

Die sinnliche Kraft der Worte ist nicht zu verachten. Wenn einer sagt: „Ich liebe dich!“, kann es im Körper ganz schön kribbeln. Wenn mich einer beschimpft oder verachtet, kann der Schweiß ausbrechen, können die Fäuste geballt werden.

Worte können alle Sinne erreichen, vor allem auch viele Worte aus dem Liebesbrief Gottes, der Bibel können uns trösten:

Gott spricht: Fürchte dich nicht.

Ich will dich trösten wie einen seine Mutter tröstet.

Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir.

Wenn wir diese Worte nicht nur oberflächlich lesen, schnell einmal so nebenher, sondern darüber nachdenken, sie in uns Raum greifen lassen, dann können sie durch den Geist Gottes ihre Kraft entfalten. Luther sagte sinngemäß: Die Worte Gottes sind wie ein Kräutlein, das man zwischen den Fingern zerreiben muss, damit der Wohlduft einen erfüllen kann.

In der Weihnachtsgeschichte hörten wir: Und Maria bewegte diese Worte in ihrem Herzen… So kann Gott durch seine Worte trösten, wenn wir Trost dringend notwendig haben, wenn wir sie im Herzen bewegen.

Manchmal helfen selbst Gottes Worte nicht, sie können nicht trösten, weil wir von allem Möglichen äußerst gebeutelt werden. Dann können wir nur in Gottes Gegenwart schweigen: In der Hoffnung, er möge uns ergreifen, damit wir getröstet werden.

Und wenn wir nicht an Gott glauben? Seine Worte im Herzen bewegen – auch dann entfaltet Gott mit seinem Wort eine große tröstende Kraft.

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