Wort zum Tag + Indien: Willkür + Persecution-Magazin + Zusammenrücken + Klima-Ängste wichtiger als Demokratie?

Wort zum Tag

Manchmal scheint Literatur langweilig zu sein.
Darum kriegen Aufsehen erregende Autoren den Preis.
Wegen ihres Textes.

Indien: Willkür

Eine Pulitzer-Preisträgerin darf nicht aus Kaschmir ausreisen, um den Preis in Empfang zu nehmen. Warum nicht? Das wird ihr nicht gesagt: https://www.spiegel.de/kultur/indien-hindert-fotografin-aus-kaschmir-an-ausreise-a-d7c42dd5-dfbf-42f9-8c8a-2c52b29b4c26

Persecution-Magazin

Das Persecution-Magazin: https://www.yumpu.com/en/document/view/67289914/2022-10-october-magazine

Zusammenrücken

Senioren müssen zusammenrücken, damit Menschen in ihrem Heim untergebracht werden können – das nicht voll belegt ist, weil Personal fehlt…: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/ukraine-krieg-weil-fluechtlinge-kommen-muessen-seniorenheim-bewohner-umziehen-81651756.bild.html Haben wir genügend Seniorenhäuser/Altenheime? Ich finde das Wort „Alten-Heim“ immer noch besser als Seniorenhäuser. Es verpflichtet das Haus zu einem Heim zu machen.

Klima-Ängste wichtiger als Demokratie?

Wenn das Klima irgendwann drängend wird, werden wir keine Demokratie haben – darum jetzt Demokratie einschränken? „Überwältigungsrhetorik“ – gut gesagt. Spannende Frage – interessante Diskussion: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/neubauer-akw-lanz-klima-de-maiziere-100.html Ein paar Anmerkungen:

  • Letztlich wird die Diskussion aber immer begrenzt auf unser Land. Macht das Sinn angesichts der weltweiten Fragestellung?
  • Interessant finde ich immer in der Diskussion: Weil künftige Ängste manche Diskussionspartner beschäftigen und sie Menschen vor künftigen Ängsten bewahren wollen und ihrer eigenen Überwältigungsrhetorik zum Opfer fallen – fördern sie gegenwärtige, reale Ängste bzw. nehmen sie nicht ernst.
  • Das kann natürlich auch nett gesagt werden – ein Einschränken der Demokratie: variable Demokratie, flexible Demokratie, schnelle Demokratie, hilfreiche Demokratie. Letztlich hat aber die Demokratie angesichts all dieser Demokratie-Drücker schlechte Karten, wenn man nicht aufpasst.
  • Interessant, dass das Wort „Bewegung“ auf einmal wieder hoffähig wird. Ich kann mich daran erinnern, dass bei dem Wort „Bewegung“ manche auffällig unruhig wurden.
  • Es muss alles schnell, schnell, schnell gehen. Wer jedoch nicht nachdenkt, rennt ganz schnell irgendwelchen Bewegungen oder Führern hinterher in den Abgrund. Zu langsam und unbeweglich ist freilich auch nichts. Aber denken (auf wissenschaftlicher – dazu auch: philosophischer/theologischer Basis) und kontrovers diskutieren ist in einer Demokratie, die dieser Bezeichnung wirklich gerecht werden will, notwendig. (Auf philosophischer und theologischer Basis auch deswegen, weil es um Fragen der Bedingungen unseres Denkens und Handelns und natürlich um Ethik geht.)
  • Das ist wieder deutlich: Wir müssen lernen, mit Unsicherheiten umzugehen. Das ist ganz wesentlich. Das hat unsere Gesellschaft seit längeren Jahren verdrängt, hat es verlernt. Aber: Es geht nicht an, dass falsche Politik die Unsicherheiten hervorruft, ja, sogar verschuldet, nicht kritisiert wird, hart angegangen wird.

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