Nachrichten versauen die Stimmung + Wort zum Tag + Umwelt und Wirtschaft + Migrantenquote + Heizung runter + Karlsruhe ist auch nicht mehr das, was es war + Kapuziner + Scholz in der Ukraine + Solschenizyn: A World Split Apart + Verfehlungen von Bischöfen: Tafel der Ehre und der Unehre + 17. Juni + Jerry Pillay: ÖRK + Fahimi: Ökonomischer Selbstmord

Nachrichten versauen die Stimmung

Ich habe gehört, dass manche keine Nachrichten mehr schauen (wollen), weil sie ihnen die Stimmung verderben. Kann ich gut verstehen. Aber leider sind nicht die Nachrichten die Stimmungsverderber, sondern diejenigen, über die sie berichten. Und von denen sind wir abhängig. Nun denn: Ab hier beginnt für heute im Blog mein Stimmungsverderber.

Wort zum Tag

Früher sagte man in normalen Zeiten:
Lasst die da oben mal machen,
wir machen doch unser Ding.

Das geht heute nicht mehr ganz so.
Zwang gebiert sich allerorten,
bis ins Alltagdetail der „da oben“ Ding zu machen.

Umwelt und Wirtschaft

Ich soll nicht immer gegen alles sein, sondern sagen, was ich positiv denke?

Ich ärgere mich über die Politik, die bewusst einen Energie-Engpass herbeiführt, und dann den Bürger auffordert, die negativen Folgen einfach so in Kauf zu nehmen. Jeder Mensch, der im Privaten Altes loswerden will, sei es wegen des Energiesparens, wirft es erst weg, wenn er das Neue hat. Diese einfache Regel eines normalen Menschen missachtet die Politik: Sie träumt sich was zusammen – wirft das Alte wegen der Träume weg – ohne dass das Neue schon wirklich greifbar ist. Und damit schadet sie gleichzeitig der Wirtschaft. Wenn sie der Wirtschaft schadet, kann die Umwelt nicht davon profitieren – geschweige die Bewohner des Landes – weil alle zu arm dazu sind.

Zudem fördert die Politik – auch die EU-Politik – Monokulturen. Auch das kann nicht positiv weiterführen.

Und wo bleibt das Positive?

  • Erst die alten Energien runterfahren, wenn die neuen wirklich greifen. Dann einen Mix zulassen, um nicht abhängig zu werden von politischen Situationen, von Klimakapriolen usw. Das Setzen auf Windräder allein ist gefährlich: Nicht nur, weil die gesamte Umwelt verschandelt wird, sondern weil… – die Argumente sind ja hinlänglich bekannt, bis hin zur Abhängigkeit von China.
  • Die Wirtschaft missachten führt zum Ruin. Und zur Wirtschaft gehören auch energieintensive Sparten. Diese müssen nicht diffamiert, sondern mit Blick auf die Umwelt gefördert werden.
  • Scheuklappen-Politik mag ich nicht. Was ich mag: Alle möglichen Innovationen zulassen und dann überprüfen, wieweit sie umweltmäßig genommen werden können.
  • Weil Deutschland nicht auf einer einsamen Insel wohnt, weil es in einem Netzwerk mit anderen Nationen lebt und auch mit ihnen konkurrieren muss (wenn wir verarmt sind, hilft uns niemand!), muss alles mit Blick auf dieses Netzwerk abgestimmt werden.
  • Und: Man soll nicht denken: Die werden uns alle folgen. Werden sie nicht, wenn sie die Bevölkerung durch schlechte Maßnahmen verarmen lassen, Sicherheit des Landes aufs Spiel setzen…
  • Mit Blick auf das Klima: Es erwärmt sich mit oder ohne Menschen. Von daher muss sehr viel Kraft reingesteckt werden in die Frage: Wie gehen wir mit der Erderwärmung um, statt mit der Frage, die im Augenblick dominant ist, wie lässt sie sich verhindern.

Migrantenquote

Frau Ataman, die wohl hoch befördert sein Werdende, die, die keine Kartoffel ist, forderte eine Migrantenquote: https://www.welt.de/politik/deutschland/plus239391385/Ferda-Ataman-Die-Migrantenquote-soll-nur-der-Anfang-sein.html

Nein, nein, nein! Das disqualifiziert Migrantinnen und Migranten – Migranten:innen-Quoten differenzieren nicht. Alle Migranten:innen werden in einen Topf geworfen. Es muss zwischen Türken:innen, Afrikaner:innen – am Besten auch Nationen orientiert, also Nigerianer:innen, Marokkaner:innen… -, Süd- und Mittelamerikaner:innen differenziert werden. Dann muss natürlich das religiöse bzw. atheistische Verhältnis stimmen, das Genderverhältnis sowieso. Und das Alter nicht zu vergessen. In einem Land, in dem Leistung zählte, zählt sie also nicht mehr – sagen wir mal: – so ganz. Dennoch stellt sich die Frage, wie bei den Frauenquoten in manchen Bereichen: Woher nehmen, wenn nicht abwerben? Wenn der Staat wegen nicht Erfüllung der Quoten Strafen verhängt, freut es den Finanzminister. Übrigens: Zählen auch Bürger:innen aus Spanien, Frankreich, USA, Großbritannien usw. als Migranten:innen. Zugereiste aus Norddeutschland müssen in Bayern unbedingt dazu gezählt werden.

Apropos Migrant:innen: Manche mögen es gar nicht, wenn sie nicht als Deutsche angesehen werden.

Heizung runter

Habeck will „zur Not“ auch Energiesparen erzwingen: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/robert-habeck-will-energie-einsparung-zur-not-auch-gesetzlich-durchdruecken-a-60d67ce5-3b18-424a-aa2b-8a62e322149b Das sieht natürlich jeder ein. Mag er doch keine Kohle (jetzt mal ne Ausnahme gemacht – gnädigerweise), kein Atom, kein was weiß ich noch – dann muss er eben die Bürger zwingen, wenn sie so widerspenstig sind und seinem Kurs nicht freiwillig folgen.

Und die Netzagentur regt auch an, die Mindesttemperatur vorübergehend zu senken, der Staat solle das ermöglichen. Nun, nehmen wir mal an, die Wohnung wird auf 17 Grad runter gesenkt. Da sitzt dann ein Mütterchen den ganzen Tag in ihrem Sessel, Menschen sind krank, liegen im Bett und frieren. Denn ca. 22 Grad war ja keine pi mal Daumen festgelegte Schnapszahl, sondern mit Blick auf das Wohlbefinden des Menschen gewählt. Dieses spielt heute natürlich keine Rolle mehr: Es gibt große Ziele, die wichtiger sind als der Mensch.

Was machen sie und alle normalen Menschen, denen es kalt ist? Dann schalten sie eben die Elektroheizung an. Was passiert nun, wenn das ganz viele machen? Natürlich: Das Stromnetz bricht zusammen. Damit das in Zukunft nicht passiert, wird dann der digitale Stromzähler so konzipiert, dass das Energieunternehmen im Auftrag des Staates den Strom abstellt. Denn die bösen frierenden Bürger haben die vorher festgelegte Durchschnittstemperatur (Sarkasmus bemerkt?) überschritten.

Apropos „vorübergehend“ – was heißt das? Heißt das, die Menschen können eins, zwei Jahre frieren, dann dürfen sie es wieder wärmer haben? Mit welcher Energie? Die der Windräder? Ja, denn die stehen ja vor seinem Haus. Wusch, wusch, wusch, wusch – Tag und Nacht, wenn der Wind geht. Aber das „vorübergehend“ wird wohl Traum sein, wenn nicht wieder Energie aus Russland kommt.

Nachtrag: Vernunft muss unbedingt hervorgehoben werden: Geywitz findet politisch verordnetes Frieren unsinnig https://www.tagesschau.de/inland/gas-habeck-101.html

Nachtrag 2: Auch das muss hervorgehoben werden: Habeck will Gas sparen, indem Strom durch mehr Kohle erzeugt wird. Guter Ansatz!

Karlsruhe ist auch nicht mehr das, was es mal war

Wer gab dem Kanzleramt einen Tipp? Die schwerwiegende Frage: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/verfassungsgericht-bewahrten-richter-merkel-vor-frueherem-urteil-80414340.bild.html

Kapuziner

Ein Orden, der viel geleistet hat – er muss seine Niederlassungen einschränken: https://www.katholisch.de/artikel/39689-deutsche-kapuziner-wollen-zahl-ihrer-kloester-verringern Zu dem Orden: https://de.wikipedia.org/wiki/Kapuziner Die Seite des Ordens: https://www.kapuziner.de/

Übrigens hat die Kapuziner-Kresse ihren Namen daher, dass die Blüten Ähnlichkeit haben mit den Kapuzen der Mönchskleidung der Kapuziner.

Scholz in der Ukraine

Ich fand die Tagesschau am 16.6. interessant. Sie berichtete von Scholz in der Ukraine. Positiv. Doch die Bilder zeigten eher eine Dominanz von Macron. Thema war das, was Scholz sagte. Scholz und Scholz und wieder Scholz. Was sagten aber Macron und Draghi? Interessiert Deutsch-Europäer a la Tagesschau nicht. Inhaltlich fand ich dann doch spannend, dass Scholz den Beitritt der Ukraine zur EU mit Moldau verbunden hat. Also: Moldau in der EU? Das wäre schön für das Land. Es muss freilich noch eine Menge gemacht werden. Korruption – beide weit über 100. Also Symbolpolitik vom Feinsten. Putin wird erschrocken gewesen sein.

Solschenizyn

Ich hatte gestern Solschenizyn genannt. 1978 hat er eine berühmte Rede vor Harvard gehalten („A World Split Aparthttps://www.solzhenitsyncenter.org/a-world-split-apart ). Diese Rede wurde von der Presse nicht besonders, sagen wir: goutiert. Sagte er doch – er fasst sie in dem Band Zwischen zwei Mühlsteinen selbst zusammen (324): „Besonders eigenmächtig sei die Presse, die von niemandem gewählt werde, die jedoch mehr Macht an sich gezogen habe als die Legislative, Exekutive oder Justiz. Innerhalb dieser freien Presse dominiere allerdings nicht die wahre Meinungsfreiheit, sondern das Diktat der politischen Mode, die unerwarteterweise zu einem einseitigen Meinungsbild führe.“ Er beschreibt die gehässigen Reaktionen der Presse und anderer auf diese Rede. Der Autor wurde angefeindet, es wurde hineininterpretiert, was nicht drinstand, zudem wurde sie nie ganz gedruckt, sondern immer nur die Satzfragmente, auf die dann eingeschlagen wurden. Nachdenkliche Sätze gab es aus der Provinz-Presse. Es gab aber auch Zustimmungen, so von einer Harvard-Absolventin, Wanda Urbanska, die unter anderem schrieb – und auch das fand ich interessant mit Blick auf die Gegenwart: „Wir verlieren die geistige Treue gegenüber der Freiheit… An die Stelle einer diktatorischen Regierung haben wir die Autorität von Gruppen mit besonderen Interessen gesetzt.“ (330) Heute haben wir dafür einen Namen, eine Bezeichnung.

Diese Gespaltenheit des Landes, die wir heute in der USA beobachten, ist also nicht neu. Auch die zwischen Stadtbevölkerung und Landbevölkerung. Sie hat sich vielleicht vertieft (und ist zu uns zum Teil rübergeschwappt – wie so vieles machen wir der USA einfach nach). Wobei ich mir da auch nicht mehr so sicher bin.

Auch das Religiöse in der Rede wurde entsprechend teils abgelehnt, teils aufgenommen, sodass er als moderner Prophet angesehen wurde, der der USA aufzeigt, was falsch läuft.

Er sieht, mit Blick auf das Neue Testament, dass eine Welt, die in Streit ist, nichts Besonderes leisten kann. Die westliche Welt würde die Spaltung nicht überwinden, da sie Zivilcourage verloren hat. Zudem wurde der Mensch zum Maß aller Dinge gemacht – und damit eben: Stolz, Egoismus, Neid usw. Erst eine religiöse Erneuerung würde die Chance mit sich bringen, auch für andere Kulturen attraktiv zu sein.

Verfehlungen von Bischöfen: Tafel der Ehre und der Unehre

Ein Bistum plant, Verfehlungen von Bischöfen an den Gräbern anzubringen. https://www.katholisch.de/artikel/39726-bistum-plant-hinweise-auf-verfehlungen-von-bischoefen-an-deren-graebern

Auch Bischöfe gehen in die falsche Richtung. Wenn sie nun alle Fehler aufzählen, auch die nicht gerade im Fokus der Zeit stehen, dann werden sie viel zu tun haben. Gerade aus der Sicht der Nachgeborenen, die ja immer die Besten sind, haben sie sich sicher verfehlt. Besonders zum Beispiel Franz von Assisi – der Fanatiker, der die Kreuzmale an seinem Körper trug – sowas Fanatisches hat heute keinen Platz mehr in unserer seichten Welt. Ich hoffe, sie betonen auch das, was sie richtig gemacht haben. Denn die Aufgabe von Bischöfen ist es nicht gewesen, der Moderne zu gefallen, sondern eben in ihrer Zeit das zu tun, was für die Kirche wichtig war. Es wird vermutlich eine Menge Streit geben: Was war eine Verfehlung, was war keine… Es wird im Grunde ein lokaler Heiligkeitsprozess stattfinden. Wenn er denn verantwortungsvoll geführt wird, wird er Jahre dauern. So lange, bis die jetzigen Bischöfe auch eine solche Tafel der Ehren und der Unehren bekommen werden. Ach ja, und dann haben sich die Weißwesten endlich geeinigt, dann kommen neue Infos auf den Tisch und die Tafeln müssen im Negativen wie im Positiven wieder verändert werden. Kirche hat ja Geld genug. Und zur Not verkaufen sie dann die Bischofsgräber…

Ich kann nur anmerken: Im NT wird häufig gegen Hochmut Stellung bezogen – und: Richtet nicht, auf dass Ihr nicht gerichtet werdet.

Allerdings bin ich nicht blauäugig. Es gab und gibt (vermutlich) Bischöfe in Diktaturen, die Priester und andere auslieferten bzw. nicht Partei für ihre Mitchristen genommen haben. Es gab und gibt (vermutlich) Bischöfe, die gegen Menschenrechte verstoßen haben – damit meine ich nicht unbedingt juristisch, sondern moralisch. Es gab und gibt (vermutlich) Bischöfe, die die Gemeinschaft der Gemeinde missachtet haben und stattdessen Individuen betont haben. Usw. usw. usw. So gab es einen Bischof, der nach 1945 sehr viel Gutes für die Notleidenden der Stadt getan hat (z.B. sozialer Wohnungsbau) – aber während der NS-Zeit „keine Kämpfernatur“ war – das heißt: er hielt sich politisch zurück. Ich nenne keinen Namen, weil ich den Beleg nicht mehr finde und niemandem Unrecht tun will.) Das wäre zum Beispiel so ein Fall für eine Tafel der Unehren und der Ehren. Aus der Perspektive der tapferen Nachgeborenen. Andere haben sich gegen die NS-Diktatur gewendet, waren also tapfer und auch listig, aber sie haben sich den einen oder anderen Fehltritt geleistet, mehr oder weniger massiv, manches historisch-kulturell bedingt, manches aufgrund ihrer persönlichen Eigenart. Manches aber auch nur, weil die Besten aller Besten, die Nachgeborenen, das so einordnen. Fälle für Tafeln der Unehre und der Ehre?

Hoffentlich bleiben alle nachgeborenen Richter selbstkritisch, mit dem Wort des Paulus im Ohr: Mir ist es gleichgültig ob ein menschliches Gericht mich verurteilt… Nur der Herr kann über mich urteilen. Urteilt also nicht jetzt. (1. Korinther 4) Und im Matthäusevangelium heißt es: Ihr sollt andere nicht verurteilen, damit Gott euch nicht verurteilt. Das Urteil, das ihr über andere fällt, wird auch über euch gefällt werden. (Mt 7)

Aber das wissen meine christlichen Brüder und Schwestern sicherlich und beherzigen es.

17. Juni

Man möchte so gerne auch mit Blick auf die Ukraine glauben, dass Panzer von Aggressoren letztlich nicht siegen werden. Aber wie viel Leid gibt es bis zum Sieg der Überfallenen?

Jerry Pillay: ÖRK


Jerry Pillay aus Südafrika ist der neue Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen. https://www.oikoumene.org/news/rev-prof-dr-jerry-pillay-elected-as-new-wcc-general-secretary

Fahimi: Ökonomischer Selbstmord

Sehr gut, dass Frau Fahimi einen realistischen Blick einfordert: https://www.welt.de/politik/deutschland/article239409393/Klimaschutz-DGB-Chefin-Fahimi-warnt-vor-oekonomischem-Selbstmord.html Sie fordert, dass das Land nicht aus ökologischen Gründen die Wirtschaft soweit zurückfährt, dass sie Schaden nimmt. Sie fordert eine Transformation.

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