Identitätspolitik + Trump kritisieren + Emotions-Journalisten + Iran brutal + Erdogan und Aserbeidschan + EU und Flüchtlinge

Identitätspolitik wird von denen am meisten betrieben, die gegen die Identitätspolitik anderer kämpfen. Dazu intensiver: https://www.cicero.de/innenpolitik/debatte-integration-heimat-hengameh-yaaghobifarah-rassismus

Dazu neulich wieder ernsthaft gemeint gehört: Wir sind die neuen Deutschen. Da kann man doch nur sagen: Prima!

Da hat sich jemand mit Deutschland identifiziert – aber einem Phantasiedeutschland. Und ob das gut geht?

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Warum ich Trump kaum kritisiere? Unsere Medien sind mit Blick auf Trump – sagen wir einmal – äußerst engagiert. Und da weiß ich ehrlich gesagt nicht, was nun angemessen ist oder nicht, was zutrifft oder nicht, was so zutreffend ist, wie es dargestellt wird oder nicht. Das ist der Nachteil von Medien, wenn sie in permanentem Wahlkampf stehen und permanent Weltuntergangsstimmung angesichts einer Person verbreiten, statt neutral aus allen Perspektiven zu berichten.

Das trifft auch auf andere Zeit-Themen zu. Im Journalismus setzen sich immer stärker Emotions-Journalisten durch, die versuchen, ruhmreiche Schreibtisch-Politik durch Stimmung zu machen.

Ob es jemals anders war, kann ich nicht beurteilen. Ich bin noch nicht ganz so lange politisch wach.

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Die iranische Regierung zeigt sich immer wieder von ihrer unmenschlichen Seite: https://www.persecution.org/2020/04/22/iranian-christian-sentenced-flogging-prison/

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die iranischen Steigbügelhalter im Libanon eine Regierungsbildung verhindern. Es geht um Macht – nicht um das Volk. Es geht um Gewalt – nicht um das Wohl der Menschen. https://www.spiegel.de/politik/ausland/libanon-mustapha-adib-wird-nicht-premierminister-werden-

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Dass Erdogan sich haste was kannste auf die Seite Aserbeidschans stellt, ist klar. Armenien ist schon immer ein Dorn im Fleisch der Osmanen. Das ehemalige armenische große Reich, von den Osmanen geschrumpft, der Traum von dem riesen Reich der Osmanen – von der Türkei bis hin zu den Uiguren… – das ist doch alles zu verführerisch: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/armenien-und-aserbaidschan-gewaltausbruch-in-nagornyj-karabach-16974133.html

Das wäre doch auch ein Motto für die nächste Kostümshow: https://www.handelsblatt.com/politik/international/recep-tayyip-erdogan-bizarre-trachtenshow-auf-tuerkisch/11227780.html

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Dass Deutschland mit seiner Flüchtlingspolitik nicht viel Freunde hat, zeigt dieser Beitrag (faz +): https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/franzosen-denken-anders-ueber-fluechtlinge-als-deutsche-16971727.html

Sind alle unmenschlich, nur wir sind die wahren Menschen? Nein. Es kommt auf die Kriterien und Maßstäbe und auch auf die politische Vernunft der jeweiligen Länder an. Frankreich hat so manche Nüsse zu knacken – außerdem sind bald Wahlen. Und wir? Wir benötigen überall Menschen, Arbeitsplätze sind da, zumindest vor Corona, aber keine Menschen, die sie besetzen könnten. Hilfe ist nicht immer frei von Eigennutz. Die Frage ist allerdings, in welchem Maß Integration möglich ist. Das macht Politik zu einem Spiel mit vielen Unbekannten.

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