Mensch sinnt nach

Wenn man im Gras liegt, den am strahlenblauen Himmel ziehenden Wolken nachschaut
beginnt man nachzusinnen,
Wolken entführen die Gedanken von hier nach da, weltweites Sehnen.

Wenn man die Sterne am schwarzen Himmel blinken sieht, silber oder golden,
beginnt man nachzusinnen,
Sterne führen uns himmelwärts – durch Lichtpunkte durchlöcherte Finsternis .

Wenn man am Strand sitzt und von den ständig kommenden und gehenden Wellen berauscht wird,
beginnt man nachzusinnen,
Wellen führen in fließende Zeiten und alte Ewigkeiten.

Wenn man mit dem Schiff über das tiefe, dunkelgrüne Wasser fährt,
beginnt man nachzusinnen,
Sehnsucht nach eiskaltem Abgrund tiefen Schlafes tut sich auf.

Wenn man sich in das prasselnde, züngelnde, ständig die Farbe wechselnde Feuer der Zweige und Äste vertieft,
beginnt man nachzusinnen,
Feuer melancholieren die erwärmte Seele zum Träumen mit dem Du.

Wenn in der Ferne die hohen Berge mit der Schneekappe majestätisch herrschen,
beginnt man nachzusinnen,
die Kleinheit des Menschen, die Weite lichtdurchfluteter erhabener Welt.

Wenn die Herbstbäume in vielen Farben triefend den Nebel sanft durchstrahlen,
beginnt man nachzusinnen,
die Vergänglichkeit, Vergänglichkeit, die wundersame schön ergreifende Vergänglichkeit.

Was ist es, das uns so berührt,
unsre Sinne so tief in die Schöpfung hinein entführt?

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