Herumgebastele an Sprache macht sprachlos + Rassismus + Selbstbewusstsein

Bald wagt man wohl gar nichts mehr zu sagen in der Welt der political correctness. Wie schön, wenn manche sprachlos wären. Aber Nein*in könnte vielleicht das letzte Wort sein, das sie noch zu äußern wagen. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/das-sprachdiktat-des-vermeintlichen-antirassismus-16853596.html

Was ich neulich auch bedenklich fand: In einem Artikel stand Weiße und Nichtweiße – wohl weil man das Wort Schwarze vermeiden wollte. Das bedeutet letztlich: Rassismus pur, da die ganze Welt nur noch weiß oder nichtweiß ist. Das ist auch der Fall, wenn man nun beginnt, Schwarze aus der Werbung zu entfernen. Man macht Schwarze dann unsichtbar. Andererseits nimmt man sie im Kontext von Weißen überall herein – um die Gesellschaft daran zu gewöhnen – auch eine Form von Rassismus, da man überhaupt auf die Hautfarbe achtet.

Rassismus ist ein großes Übel. Political correctness auch, wenn es verhindert, die wahren Probleme wahrzunehmen, weil man an Marginalien kleben bleibt, wenn man jedes Fitzelchen auf die Goldwaage legt, missverstanden oder nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass das eine beachten (wachsam sein gegenüber kleinen Unsicherheiten) nicht das andere (wachsam sein gegenüber den vielfältigen Problemen und Menschenrechtsverletzungen weltweit) ausschließt. Dass nicht alle Kräfte veräußert werden mit manchen gesellschaftlichen Diskussionen. Ist natürlich einfacher, als einen wachsamen Blick für weltweite Probleme zu haben.

Apropos Redskins, die Mannschaft, die nicht mehr so genannt werden darf. Vielleicht sollte man daran denken, dass Iren, die in den USA ja sehr dominant sind, vielleicht die Namengeber waren? Dann dürfte man den Namen vermutlich beibehalten, da die Iren über alle Rassismus-Fragen erhaben sind. Und was sagt uns das?

Es ist wichtig, das Selbstbewusstsein zu stärken. Alle Idioten, die einen erniedrigen wollen, auch als solche ansehen und erhobenen Hauptes weiter gehen. Denn Erniedrigungsversuche haben nicht nur mit Rassismus zu tun, ebenso mit Sexismus – und Machtspielchen irgendwelcher kleiner Potentaten, die im Alltag überall begegnen, Menschen, die meinen, klüger zu sein, gesunder und schöner zu sein als andere, Menschen meinen, herumpöbelnd groß und wichtig zu sein. Man muss lernen, auch wenn es schmerzt, darüber zu stehen. Es schmerzt, weil wir anerkannt sein wollen, angepasst, dazugehörend. Auch von/an/zu Idioten?

Allerdings darf eine Gesellschaft nicht zulassen, dass Idioten eine Weltanschauung, eben die rassistische… gesellschaftspolitisch zur Macht verhelfen. Da muss dann der Einzelne von der Gesellschaft beschützt werden. Das ist mit der Stärkung des Selbstbewusstseins zu verbinden.

Datenschutzerklärung: https://www.wolfgangfenske.de/ ; http://blumenwieserich.tumblr.com/

KategorienAllgemein