Religions for Peace

In der Tagesschau vom 20.8.2019 konnte man bewundern, wie Steinmeier und Bedford-Strohm ganz emotional engagiert die Friedensseite der Religion hervorhoben und Bedford-Strohm sogar meinte, dass Krieg Blasphemie sei, Gotteslästerung. Recht hat er.

Aber: Fördert das nicht den Krieg, wenn man die jesuanisch-christliche Sicht dominant über alle Religionen legt? Das ist arrogant. Es wäre schön, wenn andere Religionen soviel jesuanischer Ethik übernehmen würden, wie es nur geht. Das Flächen deckend und nicht nur ein paar Vertreter betreffend.

Schon Justin (wenn ich mich richtig erinnere – oder Irenäus) der 165 von Nichtchristen hingerichtet wurde, schrieb den Christen sinngemäß ins Stammbuch: Ihr habt die wunderschöne Feindesliebe als Grundlage – aber das hilft nur, wenn ihr euch daran haltet.

Der Kampf gegen Friedlose kann auch in Aggressionskrieg ausarten – man muss ja die bösen Unfriedfertigen ausrotten, damit die Welt schöner wird. Den anderen, weil er religiös böse ist, angreifen, das kennt die Welt schon zur Genüge. Und das geschieht vor allem dann, wenn Emotionen den Menschen und die Religionen regieren, nicht das sachliche Differenzieren. https://www.br.de/nachrichten/bayern/religions-for-peace-weltversammlung-fuer-frieden-in-lindau,RZf2Ojv

Wir benötigen Toleranz denen gegenüber, die anders denken und eine andere Grundlage als wir haben. Wenn sie auch ganz verquer denken, aus unserer Sicht, muss man differenziert miteinander zu reden versuchen. Differenziert heißt: die Unterschiede anerkennen. Sie nicht in ihrer Unterschiedenheit vereinnahmen. Im Gespräch kann man hoffen, dass man miteinander den Weg des Friedens geht. Weil aus christlicher Sicht die Sehnsucht nach Frieden vom Schöpfer ins Herz der Menschen gelegt wurde, muss man beharrlich darauf pochen – damit trotz ideologischer Verschüttung das Herz langsam zum Frieden befreit werden kann. Sich aber ja nicht dazu verleiten lassen, emotionalen Druck auszuüben, andere zu vereinnahmen – wenn die Friedfertigkeit das eigene Herz verlässt, ist man ein schlechter Friedensbotschafter.

Sind in diesem Zusammenhang eigentlich auch die Anti-Theisten und wie sie alle heißen mit beteiligt? Sie haben ein Gespräch genauso nötig.

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Ich bin einmal gespannt, was die Friedensdelegationen in Pakistan und Indien vorantreiben können: https://www.tagesschau.de/ausland/kaschmir-gefechte-tote-101.html

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