Bayern-Wahl + Deutungshoheit

Die AfD hat der CSU die Stimmen genommen, die Grünen der CSU und SPD. Eher rechts sind weiterhin 2/3 eher links 1/3 der Bevölkerung – wobei die Grünen wer weiß was sind. Von daher hat sich an der eigentlichen „Weltanschauung“ in Bayern nichts geändert. Die Bayern haben nur die CSU bzw. die SPD geschwächt.

Sorgen bereitet die SPD, die im Grunde von einer in weiten Teilen „Lifestyle-Partei“ abgelöst wurde. Wie bekommt sie angesichts dieser Aussicht die Menschen wieder? Im Grunde kann sie doch gut arbeiten wie sie will – Lifestyle-Partei wird sie in absehbarer Zeit nicht. Das ist ihr Problem – nicht die GroKo. Die CSU kann einen Teil der AfD-Wähler wieder bekommen, durch gute Politik. Sie hat also nicht das größere Problem.

Nachtrag:

Dieser Artikel ist sehr interessant. Er zeigt vieles, worum es der medialen Kampagne ging (CSU: 33% http://www.spiegel.de/politik/deutschland/csu-auf-rekordtief-in-bayern-infratest-dimap-umfrage-zur-landtagswahl-a-1231616.html ). Er zeigt in diesem Zusammenhang ebenso eine Menge an Fehldeutungen: a) zu sagen die Freien Wähler seien im Grunde CSU und dann zu sagen, dass die CSU der gesellschaftlichen Entwicklung im Stammland hinterherhinke und darum verloren habe – ist unlogisch, vor allem, wenn man bedenkt, dass die AfD und die FDP eben auch noch zu dieser traditionellen Klientel gehört. (b) Zu sagen, dass die Grünen geschafft haben, was die SPD nie geschafft habe, als Alternative wahrgenommen zu werden… – ist sonderbar, eben, weil die Grünen hochgespielt wurden und werden, denn sie haben ja im Augenblick nicht mehr als die SPD bei der letzten Landtagswahl hatte und haben nur Würzburgstadt und einem Flecken in Südbayern Mehrheiten bekommen. Usw. usw.

Von daher gesehen: Man muss nun den medialen Versuchen, Deutungshoheit zu erlangen, Argumente entgegenstellen, um wirklich die Politik im Sinne der Bevölkerung gestalten zu können. Das betrifft auch die SPD. Sie muss nicht raus aus der großen Koalition. Das sind mediale Wünsche. Die genaue Analyse wird vermutlich Genaueres zeigen, wobei man dann freilich auch immer abhängig ist von den Wünschen der Zahlendeuter und der Deutung der Zahlen.

Und dass die AfD nicht über 9,% hinaus gekommen ist – liegt das vielleicht auch an der Politik der CSU?

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KategorienAllgemein

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