Maaßen + Künast + Hetzjagd – verbale Hetzjagd

Wenn man so die Diskussion und die Empörungen in Ruhe anschaut, die gegen Maaßen laut werden, kann man sagen: Ein Verfassungschef darf keine Überlegungen anstellen, er darf nur Fakten bringen – anders als Politiker? In Zeiten der Spekulationen keine Stimmungsmache – der Behördenchef darf das nicht – zumindest wird ihm das unterstellt – aber die Politik? Schon interessant wie sie sich vielfach outen bzw. manche verteidigen wollen, dazu aber kein gutes Licht auf diese werfen: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/boris-pistorius-wirft-hans-georg-maassen-stimmungsmache-vor-15782017.html

Spannend ist auch: Seibert und Merkel müssen im Grunde gar nichts sagen. Das machen schon Nahles und viele Grüne.

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Wir sehen alle ein Aufschaukeln der Extremismen, nicht nur Künast. Die Frage ist: Wie gehen wir demokratisch dagegen an, dass die Extremisten sich gegenseitig hochschaukeln. Man kann erkennen, dass sich Rechte immer stärker dem Extremismus zuwenden – und eben auch Linke sich immer stärker dem Extremismus zuwenden. Die Verbindenden werden nicht mehr beachtet. Und das empfinde ich für unsere Gesellschaft als Problem. Menschen, die nur eine andere politische Meinung haben, die Ereignisse anders deuten, gleich in die Rechtsextreme Ecke drücken – das fördert die Extremismen, das dient nicht der Stärkung der Demokratie – als solche nicht hilfreichen Angriffe empfinde ich auch die Aussagen dieses Interviews: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/renate-kuenast-kann-horst-seehofer-nicht-mehr-ernst-nehmen-15781341.html

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Hetzjagd – das Wort kommt aus dem Bereich der Jagd: Eine Meute jagt das unschuldige, überrumpelte Tier direkt oder indirekt zu Tode.

Auf Menschen bezogen: Ein Menschenmob stöbert Menschen einer Gruppe auf, nur darum, weil sie einer gehassten Gruppe zugehören, zerren sie aus den Häusern, hetzen sie, prügeln sie, töten sie.

Was sehen wir auf dem einen Clip, der immer wieder gezeigt wird? Zwei Junge Männer, von denen einer eine – so vermute ich – Gruppe provoziert. Dann rennt einer, dumm genug, hinter dem Provokateur hinterher. Der andere steht noch dabei herum. Wie es ausgeht, kann ich nicht erkennen.

Wer Hitlergrüße zeigt, Nazi- oder rassistische Parolen brüllt, zeigt seine unmenschliche Gesinnung. Man muss unmenschliche Gesinnungen und Taten zur Sprache bringen. Aber das ist keine Hetzjagd.

Man sollte schon sprachlich genau sein. In diesem Fall ist „Hetzjagd“ ein Aufbauschen. Wenn aufgebauscht wird, muss man sich immer fragen: Warum wird aufgebauscht? Menschen wollen sich wichtig machen… – ist aber auch ein beliebtes Mittel, um einen Gegner verbal fertig zu machen, Teil einer verbalen Hetzjagd, wenn es zum Beispiel um Konkurrenten oder politische Gegner geht. Wer ein Wort, das etwas ganz Schlimmes zum Ausdruck bringt, leichtfertig verwendet, verharmlost das, was das Wort sagen soll. Das ist gefährlich.

Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob es solche Hetzjagden gab – ohne dass irgend jemand sie gefilmt hat.

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