Man darf vor diesen widerlich agierenden Priestern nicht die Augen und Ohren verschließen. Man möchte es tun, weil sie alles menschliche mit Füßen treten, weil sie Vertrauen missbrauchen, weil sie Menschen und Gott bekämpfen – indem sie Gott im Mund führen. Es ist einfach nur schlimm, was diese an Übel angerichtet haben und anrichten. https://www.stern.de/panorama/stern-crime/usa–hunderte-priester-sollen-ueber-tausend-kinder-missbraucht-haben-8212300.html
Äußerst schlimm ist es auch, wenn eine Institution nicht in der Lage ist, solchen Missbrauch von Menschen und der Institution selbst angemessen zu bekämpfen. Wahrscheinlich wurde jeder Einzelfall als Einzelfall angesehen – aber viele einzelne Holzwürmer bringen ein Haus zum Einsturz. Es könnte auch Ausdruck des Verfalls der Gesellschaft sein: Manche passen sich an. Es ist gut, dass sich der Wind gedreht hat und den Kriminellen – noch nicht flächendeckend – ein Sturm entgegenweht.
Die vielen, vielen Priester, die ihre Arbeit altruistisch tun, sie werden durch solche Kriminellen mit in den Strudel hinab gezogen. Verräter gab es bekanntlich schon immer in der Kirche. Das ist keineswegs eine beruhigende Aussage. Im Gegenteil. Sie macht traurig und wütend.
Leiden an der Kirche – ist ein schlimmes Leiden. Leiden an der Diskrepanz von gutem Wort und schlechter Tat – diese zerreißt so manchen Menschen. Nicht die Angriffe von Außen sind schlimm für die Kirche. Schlimm ist der Kampf gegen Mensch und Gott innerhalb ihrer Mauern.
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Diese Aussagen bleiben, auch wenn die Untersuchungen nicht sauber durchgeführt worden sein sollten. Stutzig macht mich die Veröffentlichung, in der Öffentlichkeit emotionalisiert werden soll, indem – wenn ich das richtig interpretiere – sich im Hintergrund des Staatsanwaltes Opfer positioniert wurden.