Europäische Werte? Kritik am Einwanderungskritiker

Auch das ist ein interessanter Beitrag: https://www.zeit.de/kultur/literatur/2018-04/der-selbstmord-europas-douglas-murray-einwanderungskritik-liberal-rechts/komplettansicht

Die positiven Errungenschaften unserer Kultur können unterlaufen werden. Sie können von Menschen unterlaufen werden, die ein Interesse daran haben, ihre Kultur, die sie als besonders ansehen, dominieren zu lassen. Sie können auf Menschen treffen, die unsere Kultur nicht mehr kennen, sie missachten. So kann es ganz schnell geschehen, dass man die positiven Errungenschaften verliert.

Man kann freilich auch sagen: Wenn unsere positiven Errungenschaften es nicht schaffen, Menschen zu überzeugen, sowohl die im eigenen Land als auch die Herzukommenden, dann soll man sie vergessen. Von daher: Unsere positiven Errungenschaften werden sich auf jeden Fall durchsetzen.

Nur: Wie sollen sie sich durchsetzen, wenn sie Menschen unbekannt sind, weil man sie nicht mehr vermittelt, wenn sie mit Füßen getreten werden, weil man sie missachtet, die eigene Ideologie des Negierens dessen, was alt aber wertvoll ist? Wie können sie sich durchsetzen, wenn ein paar Menschen in ihren privaten Nischen sie vertreten, aber nicht mehr bereit sind, für sie öffentlich einzustehen? Das ist ja auch die Kritik am Bildungsbürgertum: Es lebt in Nischen, wagt nicht mehr, seine eigene Stimme zu erheben. Oder: Man ist so mit sich selbst beschäftigt, dass die Gesellschaft drum herum gar nicht in ihrem kulturellen Zusammenbruch und in der Übernahme durch andere Kulturen wahrgenommen wird.

Ich muss sagen, dass ich kein Pessimist bin. Es gibt noch viele Menschen, die sagen, was wertvoll ist an unserer Kultur. Die Kultur leben. Ich vermute auch, es werden wieder immer mehr. Allerdings scheint auch hier ein Riss durch die Gesellschaft zu gehen. Aber war es jemals anders?

https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutz.html und http://glaubensdiskussion.wolfgangfenske.de/

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