Sklaverei 2: Zusammenfassung

Sklaverei war in der Antike normal. Sie war Teil der Gesellschaft, bestimmte die Menschen. Gegen die Sklaverei wandte sich das Volk Israel, sofern es Menschen aus dem eigenen Volk betraf. Für die Behandlung von Menschen des eigenen Volkes, die der Schuldknechtschaft verfallen waren, gab es klare menschliche Regeln. Für Jesus spielte das Thema keine große Rolle, wohl weil es für ihn in den 1 bis 3 Jahren seines Wirkens in Galiläa andere Probleme gab, nichtsdestotrotz wird seine Zuwendung zu den Menschen Auswirkungen gehabt haben. Mit dem Übergang des Christentums zu den Heiden kam auch die Sklaverei in den Blick. Diese Ordnung/Recht der Sklaverei wurde von Paulus nicht in Frage gestellt, allerdings wurde sie unterlaufen: In der christlichen Gemeinde sind Sklaven und Herren eine Einheit, sie sind einander gleich gestellt. Von daher ist auch der Sklave Bruder – weil Jesus Sklave geworden ist – und ist als ein solcher zu behandeln. Noch etwas erkennen wir in den Paulusbriefen: In der Antike gehört der Sklave als ganzer Mensch dem menschlichen Herren. Paulus unterscheidet jedoch: Der Körper gehört dem Herrn – der Geist ist frei. Und diese Unterscheidung hat dann weitreichende Folgen. Es wurden viele Sklaven Christen.

Gegen diese grundlegende Ordnung der damaligen Zeit haben die Christen nur dadurch gerüttelt, dass sie die geistige Freiheit in der Gemeinde betonten. Das führte auch dazu, dass Sklaven Bildung bekamen. Man hielt allgemein daran fest, dass die Ordnung bestehen bleiben muss – aber gleichzeitig betonte man die innere Freiheit und kaufte auch Sklaven aus unterschiedlichsten Gründen frei. Erst der christliche Kaiser Justinian hat dann Gesetze geschaffen, dass Sklaven leichter freigelassen werden konnten. Die Klöster haben viel dazu beigetragen die Sklaverei abzuschaffen, weil jeder mit seinen eigenen Händen arbeiten solle. Und in diesem Stadium wurde auch die Christianisierung Europas weitergetrieben und entsprechend nahm die Sklaverei ab. Sie ist dann wieder aufgeblüht, als Amerika erobert wurde, wurde dann von der katholischen Kirche verboten, konnte aber aufgrund der Emanzipation des Frühkapitalismus und dem massiven Erstarken der Nationalstaaten von der katholischen Kirche nicht mehr durchgesetzt werden. Der christlichen Gruppe der Quäker entstammte im frühen 18. Jahrhundert eine Schrift gegen die Sklaverei, ein Sklaven freier Staat wurde dann mit Pennsylvania umgesetzt. Im 17./18. Jahrhundert haben Jesuiten eine entsprechende Schutzzone in Paraguay errichtet. Weltweit herrscht noch immer Sklaverei, die dann nach und nach auch auf Druck bzw. Wirken durch Christen beendet wurde (z.B. Wilberforce).

Allerdings gibt es sie heute noch – was man nicht übersehen darf. Es gibt heute mehr Sklaven als jemals zuvor – auch darum, weil es mehr Menschen gibt als jemals zuvor. Aber: weil es mehr Menschen gibt, die man versklaven kann, als jemals zuvor, sind auch Sklaven so billig, wie selten in der Antike. Höchstens nach Eroberungszügen brach manchmal der Sklavenmarkt zusammen, weil sie so billig waren. Aber das war nicht die Regel, während heute auf den Märkten die Sklaven allgemein sehr billig zu haben sind.

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