Wenn diese Definition stimmt, dann ist nicht nur fast jeder dritte deutsche Populist, sondern fast jeder http://www.tagesschau.de/inland/bertelsmann-populismus-101.html :
„Populisten suggerieren, es gäbe so etwas wie einen allgemeinen Volkswillen und sie würden dafür stehen. Eigentlich arbeitet der Populist mit der Fiktion, dass er das Versprechen der Demokratie erst wirklich umsetzt. In Wirklichkeit tut er das Gegenteil, weil er einen Pluralismus der Meinungen unterdrückt“, sagt Vehrkamp.
Das zeigt, wie unsinnig eine solche weit gefasste Definition ist. Unsere lieben Politiker, die sich so sehr für Demokratie einsetzen – alles Populisten. Und dass dann auch eine Forderung an die Politik mit der Studie verbunden ist, steht einer solchen der Bertelsmann-Stiftung gut zu Gesicht.
Ich hoffe ja, dass sich unsere demokratischen Politiker um den Volkswillen kümmern. Das klingt so traditionalistisch und populistisch „Volk“. Darum sagen wir doch lieber um den Willen des „Demos“ oder des „Populus“ – sorry, klingt nach Populismus – oder der Arbeiterklasse im modernen Sinn – also um den Willen aller, die arbeiten und nicht arbeiten. Oder sind wir soweit: Vox populi = vox Rindvieh? – und reden der Loslösung der „politischen Klasse“, des „politischen Adels“ vom Volk / Demos / Populus / … das Wort?
*
Man lese einmal diesen Faktenfinder: http://faktenfinder.tagesschau.de/inland/schulzinterview-101.html Es ist ja gut, dass Zahlen korrigiert werden. Aber man muss einmal zwischen den Zeilen lesen und ahnt deutlich, wo der „Faktenfinder“ in dieser Frage politisch steht. http://faktenfinder.tagesschau.de/inland/schulzinterview-101.html
Fazit: Wenn einer vor seiner Rede sagt, er halte nur eine kurze Rede – dann kann man sich schon für eine lange Sitzung wappnen. Wer sagt, er sei neutral – hat nicht verstanden, dass es das nicht gibt. Kurz: Vorsicht vor denen, die behaupten, sie seien neutral.
Impressum und Datenschutzerklärung http://www.wolfgangfenske.de/