Diesen Satz unserer Umweltministerin Klima überlebt auch acht Jahre Trump http://www.tagesschau.de/inland/hendricks-185.html den finde ich genial. Er zeigt alles in der gesamten Klimadiskussion. Ein radikaler Klima-Mensch würde freilich sagen: Klima überlebt nicht acht Jahre Trump.
Wie dem auch sei: Beide sollten mal überlegen, was sie da eigentlich sagen.
*
Einer sagte neulich: Die Überschwemmung auf Sri Lanka kamen vom Klimawandel. Ich fragte nur: Vor zweihundert Jahren gab es keine Überschwemmungen? Er schwieg.
Auch die Menschen, die gerne katalogisieren, alles messen, alles verwalten und in engen Rahmen bestimmen wollen, erkennen hoffentlich: Natur ist ein großes lebendiges Etwas bestehend aus vielen lebendigen Einzelteilen. Und was lebt, das bewegt sich, regt sich, verändert sich. Und so ist das Sich Verändern der Natur die Lebensgrundlage von allem. Nur darum kann sie sämtlichen Veränderungen Widerstand entgegensetzen – weil sie ständig dabei ist, sich zu verändern. Wir Menschen können die Veränderungen nicht aufhalten und sollten es auch nicht wollen. Naturverwalter machen eher kaputt als die Lebendigkeit lassen. Und so sollten wir uns freuen, dass sich immer alles verändert. So lange Natur das macht, so lange ist sie noch nicht kaputt gerahmt.
Und der Mensch, der unter der sich verändernden Natur leidet, muss überlegen, wie er sich schützt. Keine Frage. Das ist nicht neu, das macht der Mensch seit Alters. Ich sage nur: Deiche… Und ob neue Spinnenarten, Schnakenarten, Pflanzen nach Mitteleuropa kommen – das ist auch nichts Neues. Auch das gab es seit Alters. Ich sage nur: Fasane, Damwild…
Die Lebendigkeit der Natur ist wunderbar.
Die Frage ist nur: Wieweit beschleunigt der Mensch dieses und jenes. Wieweit beschleunigt er in der Natur das, was ihm und seinem natürlichen Umfeld schaden könnte. So, indem er fremde Pflanzen und Tiere nach Mitteleuropa hineinbringt – und die dann die natürliche Umwelt überwuchern. Es ist auch noch alles Natur. Und es geschieht im Grunde nichts, was nicht Jahrmillionen vorher auch geschehen ist – nur eben durch den Menschen, das rastlose Tier, massiv beschleunigt. Schönes Beispiel ist Neuseeland. Klima gibt es immer – die Frage ist nur: Was tragen wir Menschen dazu bei, dass das Klima so beeinflusst wird, dass Menschen und Natur darunter leiden, schneller leiden. (Neuseeland bekämpft die neuen Tierarten, indem sie versuchen, sie auf den Inseln auszurotten.) Die Klimaerwärmung kommt so oder so. Oder vielleicht doch nicht die Klimaerwärmung, sondern die Klimaabkühlung kommt so oder so. Doch beschleunigen wir Menschen das? Und dagegen sollte man angehen.
Alles andere ist Hybris. Hochmut. Technik sollte nun nicht mehr allein dazu dienen, dem Menschen ein komfortableres Leben zu ermöglichen, sondern das, was der Mensch erfunden hat und nicht mehr benötigt, von der Natur abgeschaut: wieder zu recyceln. Plastik zum Beispiel.
Wir Menschen sollten bescheidener sein. Mit der Lebendigkeit der Natur leben, statt sie kontrollieren zu wollen. Das unsere tun, damit wir möglichst wenig zerstören. Das mit Nachdruck tun. Aber nicht hysterisch, nicht panisch, nicht mit Dramatisierungen.
Impressum http://www.wolfgangfenske.de/