Christen und Muslime

Mir wurde in einem intensiven und guten Gespräch mit einem Muslim deutlich: Bevor Christen und Muslime auf Stadtebene einen interreligiösen Dialog beginnen, sollte man gemeinsam etwas unternehmen – ohne dass die Religion im Vordergrund steht. Denn das ist es doch im Grunde, was auf der ersten Ebene wichtig ist: Wir können miteinander klarkommen – auf der Ebene des Miteinanders zum Wohl der Stadt. Beruflich haben wir überall viel miteinander zu tun. Hier und da in der Freizeit. Auf der Ebene der Freizeit können Christen und Muslime miteinander handeln – damit man miteinander auf menschlicher Ebene Gemeinsamkeiten bekommt – die dann vielleicht auch harte religiöse Auseinandersetzungen standhalten. Aber religiös-dialogische Auseinandersetzungen sehe ich auf Stadtebene noch lange nicht als sinnvoll an. Das miteinander Handeln ist, abgesehen von Gründen der Mitmenschlichkeit, auch darum wichtig, weil Salafisten – so ging aus dem Gespräch hervor – unter den Muslimen agieren, die glauben, sie seien von der Gesellschaft ausgeschlossen. Sie bieten ihnen Heimat und zeigen ihnen, dass sie wichtig und wertvoll sind – und damit haben sie dann diejenigen gefangen, die sich von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen.

Diese Basis, gemeinsam etwas zu tun, die muss aktiv gesucht und ausgebaut werden.

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Flüchtlingskinder und Schulsystem + Gegen Zuzug von Muslimen + Rückführung statt Abschiebung

Der Philologenverband sieht mancherorts, dass das Schulsystem Ghettoisiert: https://www.welt.de/politik/deutschland/article161947640/Es-droht-eine-Gettoisierung-im-Schulsystem.html

Zudem zeige sich, dass Flüchtlingskinder in Ballungsgebieten vor allem an wenig nachgefragte Brennpunktschulen wechselten, die noch freie Kapazitäten aufwiesen. „Dadurch verschärft sich vielerorts die soziale und ethnische Segregation, von der wir wissen, dass sie Gift sowohl für die erfolgreiche schulische als auch für die soziale Integration ist. Es droht eine Gettoisierung im Schulsystem“, beklagte Meidinger.

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20% der Europäer sprechen sich gegen einen Stop des Zuzugs von Muslimen aus. 55% dafür und – ist das nicht sehr viel? – 25% äußern keine eigene Meinung: https://www.welt.de/politik/ausland/article161943738/Mehrheit-der-Europaeer-gegen-Zuwanderung-von-Muslimen.html

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Welche Angst haben Flüchtlinge? (Migranten?): http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-02/fluechtlinge-angst-trauma?

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Ich denke schon, dass das nicht nur Wortfärberei ist, wenn statt von Abschiebung von Rückführung gesprochen wird. Denn soweit ich weiß ist mit der Rückführung eine Starthilfe im Heimatland verbunden. Abschiebung beinhaltet das nicht unbedingt. Vielleicht ist das eine Reaktion auf die AfD, das zu forcieren – aber die AfD ist ja nur Ausdruck einer bislang falschen Politik. Von daher ist die Einsicht, dass etwas falsch läuft, dass die Bevölkerung etwas nicht mitmacht gut und richtig – Zeichen der Demokratie, dass eine Regierung nicht einfach die Augen zu macht und dickköpfig mit ihren Fans die Bevölkerung überrennt.

Aber dennoch muss ich meinen Beitrag von neulich in Erinnerung rufen:

Mein Problem, das ich im Zusammenhang der Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern habe: Man sollte unbedingt berücksichtigen, dass nicht Menschen abgeschoben werden, die integriert sind bzw. diejenigen, die deutlich erkennen lassen, dass sie den Willen zur Integration haben, indem sie die Sprache erlernt haben, Bereitschaft zeigen, sich um einen Job zu kümmern, sich mit einheimischen Gruppen (Sport, Kirche…) arrangieren… Was ich bislang erlebt habe, ist eben das, dass es Zugereiste gibt, die sich wirklich hineinstürzen und froh sind, hier zu sein, die schauen, wie man sich hier verhält und sich entsprechend verhalten wollen – und eben andere, die sich um gar nichts bemühen und alles mehr oder weniger lustlos und fordernd über sich ergehen lassen. Die Erstgenannten sollten unbedingt eine Chance bekommen. Auch wenn meine folgende Aussage wahrscheinlich bissige Reaktionen zur Folge haben wird: Zugereiste, die bereit sind, sich zu integrieren, können wirklich eine Bereicherung für unser Land sein. Von daher sollte das Bamf mit den Menschen vor Ort zusammenarbeiten, um solche erkennen zu können. Ein stures Vorgehen nach Papieren und Formularen sollte unbedingt vermieden werden.

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Bundespräsident Steinmeier + Schulz und Anti-Schulz + AfD (Petry) und Grüne (Göring-Eckardt)

Steinmeier wurde zum Bundespräsidenten gewählt. Ich wünsche ihm Gottes Segen und Hilfe, die richtigen Worte zu finden.

Der SPD-Politiker appellierte an die „politische Vernunft“ in der Gesellschaft. „Wir müssen den Anspruch, Fakt und Lüge zu unterscheiden, an uns selbst stellen.“ Es gelte, nicht die Realität zu leugnen, sondern sie verbessern zu wollen.

>In stürmischen Zeiten, in denen die Welt aus den Fugen zu geraten scheine, komme es auf den „Kitt der Gesellschaft“ an. Deutschland werde weltweit als Anker der Hoffnung angesehen. „Wenn das Fundament anderswo wackelt, dann müssen wir umso fester zu diesem Fundament stehen“, mahnte Steinmeier. „Lasst uns mutig sein. Dann ist mir um die Zukunft nicht bange.“

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/frank-walter-steinmeier-zum-zwoelften-deutschen-bundespraesidenten-gewaehlt-a-1134204.html Und: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/newsblog-zur-bundespraesidentenwahl-a-1134188.html

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Was zu beobachten war, wird auch hier deutlich: Kritik an Schulz wird laut – wird natürlich zurückgewiesen – aber dieses Medium geht weiter: Es weist sie nicht nur zurück, sondern hebt auch die Heldentat von Schulz hervor: http://www.focus.de/politik/deutschland/streit-um-kanzlerkandidaten-schmutzkampagne-spd-keilt-gegen-anti-schuiz-dossier-der-union_id_6633077.html Das hat zwar mit dem Vorwurf nichts zu tun, dass er nun das ihm zustehende Geld nicht nimmt – aber man bringt das als eine Art Reinwaschung von Schulz immer wieder ins Gespräch. Über die Kritikpunkte wird so gut wie nichts gesagt.

Aber ich denke, es wird alles seinen Lauf nehmen – und es wird alles nach Recht und Gesetz überprüft werden: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/martin-schulz-markus-engels-profitierte-von-fragwuerdigen-zahlungen-a-1134030.html

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AfD (Petry) und Grüne (Göring-Eckardt) im Gespräch: http://www.zeit.de/2017/05/frauke-petry-katrin-goering-eckardt-afd-gruene-streitgespraech Viel Erkenntnis beim Positionieren!

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Polizistinnen + Köln für Weltoffenheit + Limburger Gans + Zu verbieten: Deutsche Lieder + Kriminalität und Angst

Wen wundert diese Nachricht, dass in manchen Gebieten nicht mehr zwei Polizistinnen alleine auf Streife dürfen, sondern immer ein männlicher Kollege dabei sein muss? Ich habe mich gewundert darüber, dass dem nicht immer so war: http://www.focus.de/regional/videos/regelung-in-nordrhein-westfalen-polizistinnen-sollen-nur-noch-mit-maennern-auf-streife-gehen_id_6620747.html

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Kölner Karnevalisten stehen für Weltoffenheit: TäTäTäTäTäTä! Sie sind gegen eine Tagung der AfD in einem kölner Hotel! TäTäTäTäTäTä. http://www.focus.de/politik/deutschland/auch-die-oberbuergermeisterin-schaltet-sich-ein-wuetender-protest-karnevalisten-wollen-afd-parteitag-in-koelner-hotel-verhindern_id_6618449.html Das nennt man weltoffen und tolerant! TäTäTäTäTäTä.

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Ich finde auch, dass manche überreagieren – wenn das so stimmt, wie es hier steht: http://www.focus.de/panorama/welt/fuchs-du-hast-die-gans-gestohlen-viel-laerm-um-nicht-veganes-kinderlied-in-limburg_id_6628561.html. So wichtig ist die Gans wirklich nicht. Nur: Ich finde dass die Überreaktionen Ausdruck eines Symptoms sind: Modische Erscheinungen und Minderheitenansprüche übertönen die der Mehrheit – und das auf vielen Ebenen. Die Minderheiten sind einfach lauter, machen Druck – und die Mehrheit schaut in die leere Bratenröhre.

Das Problem, das ich vor langer Zeit schon einmal benannt habe, muss diskutiert werden. Es ist schön, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Minderheiten Stimme, Raum und Ansehen haben. Die bislang undiskutierte Frage ist jedoch: Wieweit dürfen Minderheiten die Mehrheiten bestimmen. Wieweit dürfen sie sich mit Hilfe der Mächtigen (Politiker und Medien) gegen die schweigende Mehrheit durchsetzen.

Bevor wieder irgendjemandem die Hutschnur platzt: Ich wäre der letzte, der Minderheiten nicht betont – das hängt mit meiner christlichen Einstellung zusammen. Nur muss man auch sehen, dass es Themen gibt, die gesellschaftspolitisch diskutiert werden müssen und nicht einfach – auch nicht von Christen – durchgedrückt werden dürfen.

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Das Schlimmste, was der Tennisspielerin in ihrem Leben je passiert ist: Die 1. Strophe der deutschen Nationalhymne: http://www.msn.com/de-de/sport/tennis/petkovic-erz%C3%BCrnt-%C3%BCber-hymnen-eklat/ar-AAmQtzf

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Deutsche Lieder, die unbedingt verboten werden müssten: https://jobo72.wordpress.com/2017/02/12/lieder-die-verboten-werden-muessen-jetzt/ Ein wirklich lesenswerter Beitrag von Josef Bordat. Man sieht: Unsere Tradition hat uns geistig vollkommen vergammeln lassen. Dank unserer modernen liberalen Mitmenschen werden wir eines Besseren belehrt und hüllen unser Haupt in Asche – oder was vielen von ihnen lieber wäre: Sagen ab nun nichts mehr – und Lieder verstummen. Nur noch ein Lied klingt: Brüder zur Sonne zur Freiheit…

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Was am Wochenende wieder zu lesen war: Frau wurde in Köln niedergestochen, in Ahaus wurde eine junge Frau erstochen, in Krefeld prügelten sich wieder Familienclans, in Berlin wurde ein Jugendlicher von irgendwelchen Leuten an der U Bahn zusammengeschlagen. In Stuttgart wurde ein Mann vor einem Restaurant angeschossen. Und dann heißt es: Christen haben keine Angst – die Deutschen dürfen keine Angst haben! Stimmt alles. Nur: Angst kann nicht verboten werden, darf nicht verboten werden. Angst ist ein Indikator: Sei vorsichtig, banne die Quelle der Angst. Zwischen Feigheit und Tollkühnheit liegt bekanntlich die Tugend.

Gewalt in Frankreich: http://www.focus.de/politik/videos/kind-muss-aus-brennendem-auto-gerettet-werden-bobigny-proteste-gegen-polizeigewalt-in-pariser-vorort-eskalieren_id_6632837.html

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Syrien-Russland-Türkei + EU und Türkei + Deutschland raus aus der EU? + Orban bietet Asyl an + Balkan-Problem

Gut, dass Russen und Türken das Kriegsbeil begraben haben – sonst hätten wir jetzt eine neue Krise: http://www.focus.de/politik/ausland/militaer-teilt-mit-drei-tuerkische-soldaten-bei-russischem-luftschlag-in-syrien-getoetet_id_6622518.html

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EU und Türkei – neue Töne von den Christdemokraten: http://www.focus.de/politik/ausland/wegen-geografie-eu-christdemokraten-erteilen-erdogan-absage-tuerkei-kann-nicht-eu-mitglied-werden_id_6619199.html

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Wenn Marine Le Pen in Frankreich siegen sollte und aus der EU austritt – sollte Deutschland die EU verlassen, so Hans-Jürgen Papier: http://www.focus.de/politik/ausland/ende-der-europaeischen-union-falls-le-pen-praesidentin-wird-papier-bringt-eu-austritt-deutschlands-ins-gespraech_id_6630388.html

Auch Marine Le Pen wird nicht so heiß essen, wie sie kocht. Von daher sollte man die Verhandlungen mit Großbritannien noch hinausschieben, bis Frankreich gewählt hat, ich vermute, dass die Verhandlungsergebnisse bzw. die Vorergebnisse mit entscheiden könnten, wie viele Franzosen wen wählen.

Ich wäre dagegen, die EU aufzulösen, wenn auch Frankreich austreten sollte. Es wären noch genug Länder drin. Auch wenn Italien diesen Exit-Weg gehen sollte – irgendwann kommen sie vermutlich wieder zurück, wenn die bestehenden RestEUStaaten sich konsolidiert haben.

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Orban bietet Asyl an: https://m.srf.ch/news/international/orban-bietet-opfern-des-westlichen-liberalismus-asyl-an Ich darf doch mal ein 🙂 machen.

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Interview über den Balkan mit Johannes Hahn: http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-02/johannes-hahn-kommissar-eu-erweiterung-westbalkanstaaten Der Balkan ist ein Pulverfass. Ich weiß nicht, ob er das mit Serbien nicht zu locker sieht. Die EU selbst hat sich in den letzten Jahren sehr verändert – und die Annäherung Serbiens an Russland wird nicht leicht zu knacken sein, weil die EU selbst äußerst wacklig ist – vor allem, weil die EU auch gegen Russland sanktioniert. Diese Sanktionen haben auf Dauer gesehen keinen Bestand. Österreich ist dagegen, Italien – bislang hat nur der Druck der USA, so vermute ich, die Sanktionen aufrecht erhalten können. Ich hoffe, dass sie mit Trump aufgegeben werden und eine vernünftige Ukraine Lösung möglich ist (Ukraine => neutral und Föderalisierung). Ansonsten wird das nichts mit Serbien. Es ist ja nicht nur die orthodoxe Kirche – es ist der gemeinsame kulturelle Hintergrund. Vor allem hat die EU die Serben im Kosovo-Krieg allein gelassen. Ich denke, das wirkt noch lange nach. Sein Schlusswort lässt nicht erkennen, dass da viel Rationalismus vorliegt – aber Zweckoptimismus:

Wir haben gesehen, dass nach dem Brexit die Zustimmung zur EU zugenommen hat. Die Stärke und Faszination Europas ist doch, dass wir letztendlich irgendwie immer zurande kommen. Wir sind nicht umsonst der Kontinent der rationalen Entscheidungsfindung.

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Frankreichs Problem: http://www.tagesspiegel.de/politik/frankreich-proteste-gegen-polizeigewalt-in-pariser-vorort-bobigny-eskalieren/19379658.html Das stärkt wessen Politik?

Wenn Marine Le Pen gewinnen würde, dann würden nicht nur diese Leute so auf die Straße gehen, sondern wie uns die linksliberalen Amerikaner lehren, Hand in Hand mit diesen auch linksliberalen Franzosen. Frankreich macht sich kaputt.

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