Diskussion um Abtreibungszahlen + Diskussion über schleichende Enteignungen + Diskussion über den Islam

Die Abtreibungszahlen, die in Deutschland veröffentlicht werden, sollen zu niedrig sein: http://www.focus.de/familie/100-000-fehlen-experte-sicher-in-deutschland-treiben-viel-mehr-frauen-ab-als-die-statistik-zeigt_id_6582349.html

Und warum spricht kaum jemand über diese Menschenrechtsverletzungen? Weil man eine Diskussion politisch nicht haben will. Wie vieles wird auch das unter den Teppich gekehrt, um möglichst nicht Menschen zu beunruhigen. Wenn keiner darüber redet – regt sich auch keiner darüber auf.

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Diskussion über die Geldpolitik – auch lieber nicht intensiver darüber reden: http://www.focus.de/finanzen/banken/weiche-kriterien-statt-hartes-ziel-schock-fuer-sparer-ploetzlich-definiert-die-ezb-inflation-ganz-neu_id_6584021.html

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Auch eine Diskussion über den Islam als Religion will mancher in christlichen Kreisen lieber vermeiden. Dürfen auch Christen nicht mehr über den Islam als Religion reden? Darf man sich nicht mehr theologisch mit dem Islam auseinandersetzen? Sicher Voderholzer vermischt Religion und Gesellschaft – aber eine theologische Diskussion über den Islam ist genauso wichtig wie eine mit dem Islam. Zudem wird kurios, dass nun der Marsch für das Leben, der eminent christliche Positionen vertritt, eben, dass Ungeborene nicht getötet werden dürfen, in die Nähe der AfD gerückt wird. Das Christentum – mit Verlaub – ist älter als die AfD. Christliche Werte – nur falls das jemand auch noch nicht mitbekommen haben sollte – sind älter als die AfD. Nun denn, mal schlappe 2000 Jahre – je nachdem plus/minus 1000 Jahre. Aber, das ist dann manchen egal – eben: postfaktisch http://www.deutschlandfunk.de/islam-und-christentum-postchristliche-erscheinung.886.de.html

Übrigens: Man muss mal den Artikel lesen – rhetorisch hinterhältig.

Nur am Rande: Der promovierte katholische Theologe und Religionslehrer Hauber irrt: Nicht Mohammed wollte das Christentum reformiert sehen – Allah selbst wollte es! Das heißt: Das, was wir im Koran finden, ist nicht nur Meinung des Mohammed, die er in die Diskussion mit Christen einbringt, sondern Allah, also Gott selbst wendet sich gegen den christlichen Glauben, gegen zentrale Aussagen des christlichen Glaubens. Nun mag man das natürlich als fundamentalistische Interpretation bezeichnen und es ist sehr schön, dass es Muslime gibt, die da lockerer in der Beurteilung der Worte Mohammeds sind. Aber Mohammed war es nicht. Was er sagt, sagt Allah – bzw. besser: Was Allah sagt, wiederholt Mohammed. Basta. Und so sagen vermutlich auch die meisten Muslime auf der Welt mit Mohammed: Basta!

Eine Verdrehung der Aussagen ist auch einem christlich-muslimischen Dialog nicht dienlich. Das nur am Rande, er soll wahrhaftig sein. Wenn man den Gesprächspartner nach seinen eigenen Trumen gestaltet, spricht man mit seinem Spiegelbild, aber nicht mit ernst zu nehmenden Menschen. Man muss miteinander gerade auch über die Unterschiede reden – und schauen, wie man miteinander klarkommen kann, ohne dass Aggressionen, Misstrauen, Isolation dominieren. Nicht die Unterschiede trennen uns – es ist die Unfähigkeit, mit Unterschieden richtig umzugehen (in Anlehnung an Audre Lorde – amnesty).

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