Der Iran bleibt hart. Er hat Sonderbedingungen herausschlagen können bei der OSZE – und so lässt er mit sich auch nicht über Menschenrechte sprechen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/gabriel-in-iran-aussenministerium-will-keine-deutschen-bedingungen-fuer-gespraeche-a-1114853.html Nachdem er gemerkt hat, dass die Weltgemeinschaft irgendwann sich selbst mürbe gemacht hat, werden die Mullahs mutig und lassen sich von niemandem mehr reinreden. Im Grunde sind sie noch nicht bereit, sich der Weltgemeinschaft zuzuordnen.
Dass aber Gabriel ausgerechnet über Syrien sprechen will, das zeigt, dass er selbst die US-Propaganda noch nicht durchschaut hat. Ich halte ihn für einen ehrlichen Menschen. Das heißt, ich traue ihm nicht zu, dass er mithechelt, weil ihm Heucheln befohlen wurde.
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Die Tagesschau sprach von Gabriels Iran-Tour. Sie sagte auch, dass Gabriel Menschenrechtsfragen ansprechen würde, sagte aber nichts dazu, dass der Iran das schon zurückgewiesen habe. Nun stellt man sich die Frage:
Warum sprach sie überhaupt davon, dass die Menschenrechte angesprochen werden würden? Zur Beruhigung der Zuschauer, die die Iranreise nicht so gut finden könnten? Oder einfach nur, weil es sich gehört, das zu sagen – das sagen sie immer bei Reisen in islamische und kommunistische Staaten?
Warum verschwieg sie die Infos, dass der Iran das nicht hören möchte? Aus Gedankenlosigkeit? Weil sie eine Fortsetzungsgeschichte plant – also dass das erst in den nächsten Tagen groß rauskommt?
Die Tagesschau ist ja nicht einfach ein naiver Verein, der manche Worte halt sagt und manche halt weglässt. Es handelt sich um Profis, die wissen, warum sie etwas sagen und warum sie etwas nicht sagen. Auch wenn ich sehr daran zweifle, schätze ich die Tagesschauler doch so ein.