Erdbeben und Gott

P1060121

Erdbeben sind schlimm, weil sie Menschen von jetzt auf gleich das gesamte Hab und Gut nehmen, das zerstören, was sie sich aufgebaut haben. Schlimmer: Sie können vertraute und liebe Menschen auseinanderreißen, können versehrte Körper und Tod bringen.

Erdbeben bringen aber noch etwas mit sich: Das Vertraute, die Erde, zerbricht. Das, von dem man meint, was allein wirklich tragfähig ist, die Erde, auf der man sein Leben lang gelaufen ist, gelebt hat – auf einmal gebärdet diese sich wie auf Sturmwasser hin und her geworfenes Holzstück.

Urvertrauen zerbricht. Urvertrauen auf Gott kann auch durch Erdbeben zerstört werden: Wo ist sein Schutz? Die Bewahrung? Wo war er in der Nacht des Schreckens?

Erdbeben sind kollektive Erfahrungen. Erdbeben privater Art erleben Menschen täglich. Schrecken, das Vertraute zerbricht, Urvertrauen wird zerstört.

Gott kam in Jesus Christus gerade in die zerbrochene, zerstörerische Welt, um Menschen Trost, Hoffnung, Kraft zu geben. Wir Christen machen Gott zu einem Gott des Scheinfriedens, wenn wir nicht immer wieder deutlich machen: Gott ist keine rosarote Plüschtranszendenz, sondern verschmutzt und verletzt in der zerbrochenen Welt anwesend, um uns aufzurichten – und damit wir seinen Menschen Entsprechendes tun.

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/ und www.blumenwieserich.tumblr.com

KategorienAllgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert