EU und Medien 2016

Da existiert eine kleine Gruppe in Brüssel, die meint, Europa beherrschen zu können. Sie haben ihre Netzwerke mit der ein oder anderen wichtigen Regierung – und versuchen Europa entsprechend zu prägen. Und das hat sich 2015 gezeigt: So geht es nicht. Eine kleine Gruppe kann nicht die Nationen bestimmen. Jede Nation hat ihre Geschichte, ihre Tradition, ihre Größe, ihr Versagen. Und von daher muss jede berücksichtigt werden. Länder, die Jahrhunderte lang unter der Fuchtel der Türken standen, werden sich schwerer damit tun, wieder viele Muslime ins Land zu lassen. Länder, die sehen, was mit anderen Ländern geschieht (Frankreich, Großbritannien, Niederlange, Belgien, Schweden), die werden sicher kaum Menschen in ihr Land lassen, von denen sie ausgehen, dass sie die Gesellschaft spalten. Und wenn die Regierung eines Landes massive Fehler gemacht hat (Deutschland), warum sollen andere Länder diese Fehler ausbaden? Diese Frage stellt sich mit Blick auf das ungelöste Problem Griechenland, Portugal… Europa muss zusammenwachsen – aber nicht durch eine kleine Elite in Brüssel zusammengepresst werden. Und dann hat diese kleine Elite zusammen mit zahlreichen Regierungen den Fehler begangen, die Ukraine mit in das sinkende Boot zu holen. Es wäre sehr wünschenswert, wenn man endlich einsehen würde, dass das nichts bringt. Dass das zu früh ist.

Und leider stellt sich Europa in der Syrienfrage noch immer an die Seite der USA. Vor allem machen die Medien propagandistisch mit. Die Russen produzieren Flüchtlinge. Wie bitte? Wer hat denn die ganzen Flüchtlinge produziert? Das war der Westen mit seiner unsäglichen Anti-Assad-Politik im Fahrwasser der sunnitischen Staaten Türkei und Saudi Arabien. Man sucht den Schuldigen nun in Russland – und darum möchte ich auch von Staatspropaganda in unseren Medien sprechen. Man soll nicht immer nach Russland schauen, dass sie sowas betreiben. Bei uns ist das doch genauso.

Das Schlimme ist, dass man aufgrund solcher ideologisch vorgeprägten Medien nicht weiß, was richtig oder falsch ist. Was läuft tatsächlich in Polen ab? In Ungarn? Durch unsere Medien erfahren wir es nicht. Die Mehrheit der Polen hat eine Regierung gewählt, die den Medien und der EU-Elite nicht passt. Dann gehen paar Tausend auf die Straße, um gegen die Politik zu demonstrieren. Das ist ihr gutes Recht. Doch was signalisieren unsere lieben Medien? Die Polen demonstrieren gegen die Regierung. Wie bitte? Die Polen? Demokratie lebt von Opposition – und die ist eben Minderheit. Da wird uns suggeriert, dass die Polen gegen ihre Regierung sind, weil die Regierung der EU-Elite und den Medien nicht passt.

Und so geht es fort und fort. Und was eine nicht gute Begleiterscheinung ist: Man ist angewiesen auf Informationen, darauf, sie wo anders herzubekommen als aus den bekannten Medien. Und da kann man dann Falschmeldungen aufsitzen, macht sich angreifbar. Angreifbar durch wiederum unsere Medien, denen man leider nicht trauen kann. Und diese Medien haben die Macht, zumindest versuchen sie es, dann Leute an den öffentlichen Pranger zu stellen, sie zu desavouieren. Man macht sich über Leute lächerlich, die es nicht gewohnt sind, so elegant herumzuschwadronieren, die das Herz am richtigen Fleck haben, aber nicht wissen, dass sie leicht aufs Glatteis geführt werden können, von der propagandistischen Medienabteilung. Und was macht man sich dann über diese Leute lustig in den Medienhäusern und führt sie der Öffentlichkeit vor und sie klatscht und findet das auch urkomisch.

Ich wünsche mir für 2016 von den Medien keine Propaganda. Von der EU wünsche ich mir, dass sie realistisch ist, dass sie Wege, die als nicht gangbar erwiesen haben, fallen lassen und neue, realistische, gute Wege zu gehen versuchen.

Zu dem Thema Medien soeben gelesen: http://www.rolandtichy.de/kolumnen/bettina-roehl-direkt/stefan-aust-journalist-des-jahres-2016/

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KategorienAllgemein

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