Merkel und Assad und Damaskus

Andere und ich schreiben schon lange, dass Assad in die Diskussion mit eingebunden werden muss. Und das hat nichts damit zu tun, dass meine moralischen Vorstellungen verrutscht sind. und es ist auch nicht richtig, Assad für die vielen Toten des Aufstands verantwortlich zu machen. Was wäre, wenn Assad klein begegeben hätte? Er ist die einzige Hoffnung, die die Menschen in Damaskus noch haben – auch die Christen. Das islamistische Morden hätte auch diese Stadt erfasst. Das ist zu kurzsichtig gedacht, was der sonst so geschätzte http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-warum-merkel-nicht-mit-assad-reden-sollte-a-1054523.html schreibt. Zudem denke ich, dass man erst einmal die Sache in den Griff bekommen muss – und das geht eben nur mit Assad. Und man muss auch achtgeben, dass Assad, den man nun in die Arme des Iran und der Hizbollah getrieben hat, nun nicht als Handlanger des Iran gegen Israel auftritt. Dieses Paktieren Assads mit den feinden Israels ist Folge der schlimmen Politik des Westen, die Assad der Türkei und Saudi Arabien ausliefern wollte. Wenn also alles so läuft, dass man Ruhe in die Angelegenheit bekommt, dann kann man überlegen, wie man einen demokratischen Prozess hinbekommt. Freilich darf man sich da keiner Illusion hingeben, denn so etwas wie einen demokratischen Prozess bekommt kein arabisches Land hin. Von daher passt Assad wunderbar in die ganze Riege der Herrscher in den islamisch/arabischen Staaten. Wenn die Rebellenorganisationen auch dagegen sein sollten, Assad einzubeziehen: Sie haben schon zu viel Unheil angerichtet und sind selbst nur ein kleines Häufchen, das im Grunde im Exil lebt, als dass darauf groß Rücksicht genommen werden sollte. Denn sie haben das alles ja mit – mit dem Westen usw. – zu verantworten. Nicht nur Assad.

Man hat viel zu lange nur ein Ziel gehabt: Assad muss weg. Alles andere spielte keine Rolle. Und so wurde Syrien und ein Teil des Irak in Schutt und Asche gelegt, Menschen wurden geschändet, Islamisten erhoben ihr giftiges Haupt und Europa ist am Rande seiner Kräfte. Will man noch länger warten bis Assad weg ist, damit auch noch Damaskus in Schutt und Asche gelegt wird, auch diese Menschen auf der Flucht sind und die Unesco mit allen Intellektuellen traurig sagen kann: Oh, die alten Kulturschätze.

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