Wenn man die Brutalitäten in der Welt sieht, dann leuchtet der Satz um so mehr – und ist gleichzeitig vollkommen unverständlich: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn hingab.
Und die Zeit, in der dieser Satz zum ersten Mal erklang, war nicht leichter als unsere Zeit. Im Gegenteil. Damals gab es nur das Einerlei der Tage und der Gewalttätigkeiten und des Leidens, der Macht und der Unterwerfung.
Seit dieser Satz die Welt erobert hat, ist das Leben ein anderes geworden. Er hat ein Loch in die Wand geschlagen, durch das wir in die Weite blinzeln und ein wenig von der Weite Gottes schnuppern können.
Der Satz bekämpft die Anthropodizee – das Verzweifeln am Menschen.
Das verändert die Welt, verändert Herzen.